Die Johannespassion des Thomaskantors ist in ihrer leidenschaftlichen Dramatik das ideale Interpretationsgut für einen sensiblen Dirigenten wie Karl Richter, dem es vor allem um die Erschütterung des Zuhörers geht, ein Ziel, für welches er bereit ist, manchen partiturwidrigen Eingriff vorzunehmen. Da solche Eigenwilligkeiten aber meist durch den Text gedeckt sind oder diesem zumindest nicht zuwiderlaufen, ist man bereit, sie in Kauf zu nehmen und als folgerichtige Unterstreichungen eines bestimmten psychologischen Konzepts zu betrachten. Bei den Arien nimmt man romantische Verschleifungen
P. Emile Gabel, einer der bekanntesten und profiliertesten katholischen Journalisten und seit vielen Jahren Generalsekretär der Katholischen Weltunion der Presse, ist bei einem Flugzeugabsturz auf den französischen Antilleninseln Guadeloupe tödlich verunglückt. Er befand sich auf der Rückreise von Lateinamerika, wo er Besprechungen über Fragen der publizistischen Entwicklungshilfe und über die Vorbereitung des für Juli dieses Jahres vorgesehenen achten Welt kongresses der katholischen Presse in Berlin geführt hatte.Der Tod hat Pater Gabel mitten aus seinem Beruf, mitten aus seiner
Spekulatives Denken liegt dem Österreicher nicht sehr. Dieses Volk hat wenig Philosophen und kaum große Theologen hervorgebracht, hat in Kunst und Geist nur Schauspiel und Musik gelten lassen, die Dichter ebenso wie die Denker durch Nichtverstehen und Mißverstehen, durch Totschweigen, Totreden und Totfälschen für die Überheblichkeit bestraft, auch nur einen Millimeter über den Durchschnitt herausragen zu wollen.Otto Mauer ist einer der wenigen Theologen dieses Landes. Sein Medium war und ist das Wort, weniger die Schrift. Tausende wurden in Wien und in Österreich von diesem Wort
Stockholm, Anfang AugustNoch immer übt die österreichische Ausstellung im Nationalmuseum Stockholms ihre hierzulande beispiellose Anziehungskraft. Schon einmal ist in der „Furche" von diesem Ausstel’ungserfolg berichtet worden. Seine Größe ’ irfte es berechtigen, einige Beobachtungen daran zu knüpfen, die für andere Auslandswanderungen österreichischen Kunstbesitzes vielleicht Fingerzeige geben.Das Nationalmuseum hat seinem Gast fast sämtliche Räume zur Verfügung gestellt und ist mit den eigenen Gemälden in die Akademie ausgezogen. Doch findet man in diesen Sälen nicht die