Die deutschsprachige Filmliteratur, noch vor Jahren weit hinter der französischen und italienischen, auch noch englischen und amerikanischen zurück, hat aufgeholt und gerade in letzter Zeit Gewichtiges beigesteuert.Zu dem Bedeutendsten zählt wohl Spectaculum: Texte moderner Filme, mit 96 Photos, vollständigen Filmographien und einem Nachwort, herausgegeben von Enno P a t a 1 a s (Suhr-kamp-Verlag, Frankfurt am Main, 196?-, 448 Seiten, Preis 128.20 S). Kann man Filme lesen? fragt der Herausgeber in seinem anregenden Nachwort. Man kann, besonders wenn es sich um poetisch und filmisch
Man muß geraume Zeit zurückdenken, um auf einen so echten, spontanen, „unwattierten" Wiener Premierenbeifall zu stoßen wie nach der Erstaufführung des deutschen Films „S a u e r b r u c h — Das war mein Lebe n". Und mit Recht. Was für feine, federnde Arbeit beispielsweise ist das Buch Felix Lützkendorfs, das unter der Oberfläche einer sauberen, geradlinigen Handlung in Form von eingeblendeten vergangenen Lebens- und Schaffensstationen immer wieder tiefere Schichten bloßlegt, Schichten dazu, die stellenweise (wie die Episode Hindenburg oder Sauerbruchs Blick auf die Trümmer des
In der seligen Lubitsch- oder Pommer-Filmoperette ist es noch möglich gewesen, daß Fürsten oder Stubenkätzchen bei der Arbeit, also beim Regieren oder Fensterputzen, plötzlich in heftigen Gesang, bisweilen auch in rhythmische Gliederspiele ausbrächen. Das Publikum lachte seltsamerweise nicht und zischte nicht, sondern sang und' tanzte mit. Das ist nun freilich schon an die 23 Jahre her. Seither sind wir nüchterner, illusionsärmer geworden, ertragen die alte Oper und Operette nicht mehr und empfinden, besonders in der eigentümlichen Realität des Films, die singenden Gangster und