Die Demokratie ist ein Regierungssystem, das keineswegs der Macht — der Autorität — entbehren kann. Man benötigt sie, um das Zusammenleben der Menschen, die ja alle Eigenpersönlichkeiten sind, in geordneten Bahnen zu gewährleisten. Um zu ordnen, braucht man vor allem den Willen dazu. Man benötigt Verstand, Klugheit und Weisheit, um Autorität ohne Gewalt auszuüben. Im demokratischen Staatsgebilde wird die Macht, die erforderlich ist, um Ordnung zu halten, verteilt. Wir haben die gesetzgebende, die vollziehende und aus dieser besonders hervorgehoben die richterliche Gewalt. Dennoch
Es ist ein offenes Geheimnis, daß gewisse Kreise, sehr links und sehr rechts stehend, an der österreichischen Neutralität keine reine Freude haben und dementsprechend sich auch verhalten. Eine gewisse Unsicherheit, ein geringes Wissen um den positiven Sinn und hohen verpflichtenden Wert der österreichischen Neutralität auch in breiten Kreisen der Bevölkerung, die sonst nicht ohne weiteres anfällig sind für zersetzende Propaganda, kommen unbewußt und unfreiwillig dieser Tendenz entgegen. Wir halten es deshalb für wichtig, als dokumentarischen Beleg für den unerschütterlichen Willen unserer verantwortlichen Politiker, Oesterreichs Neutralität zu verteidigen, zwei Stimmen hier wiederzugeben, die aus aktuellem Anlaß laut wurden. Staatssekretär Franz Grubhofer setzt sich mit einer parlamentarischen Anfrage der FPOe auseinander, Staatssekretär Bruno Kreisky nahm beim Europagespräch im Wiener Rathaus Stellung zu den Chancen, aber auch Grenzen wirtschaftlicher Bindungen. Wir geben einen Auszug wieder. Die „Furche“
Meinen Ausführungen möchte ich voransetzen: „Neutral zu sein und Neutralität zu üben, bedingt eine starke, gefestigte Gesinnung. Fehlt diese, so wird der Neutrale zuni Spielball.“