Die Eltern schlugen meine Bitte, mir Stelzen zu verschaffen, rundweg ab, die Mutter: ich solle, bevor ich auf Stelzen ginge, zuerst einmal lernen, keine Mäuler in die Schuhe zu stoßen; und der Vater: „Mach' dir was, dann hast du was!“ Aber tief überzeugt, daß meine Handwerkskünste der hohen Vorstellung, die ich von den Stelzen hatte, nicht gerecht werden könnten, ging ich zum Schreiner Jul. Er beschloß, mir ein Paar Stelzen zu machen „wie für seinen eigenen Sohn“ — und so sahen sie denn auch aus: vollkommene Schreinerarbeit aus bestem Holz, mit gedrechselten Stangenköpfen
Im Jahre 1807 schiffte eines der französischen Fremdenregimenter, das der deutsche Fürst Y. in Diensten Napoleons gebildet hatte, seinem Standort Montpellier rhoneabwärts treibend zu. Die leichte Bauart der Schiffe, aus rohen Planken zusammengehauen und jeweils nur zu einer einzigen Fahrt flußabwärts bestimmt, um am Ziel auseinandergenommen und als Bauholz verwendet zu werden, stand zu dem Ungestüm der lenzlich bewegten und von den wilden Bergwassern geschwollenen Rhone in bedenklichem Gegensatz, den indes die Soldaten, von einem Rausch in den andern gleitend, gänzlich vergaßen,
Das braune, eintönige Plateau lag unter der jeden Tag gleich wiederkehrenden Sonne zerpulvert da, und um das Gefährt, das in den sanften Senkungen des Weges verging und wieder hügelan strebte, hatte sich eine so dichte Staubwolke gebildet, daß man nur an seiner Schnelligkeit, dem Benzingestank und dem nachmittägig langen Schatten einen Lastkraftwagen erkennen konnte. Die wenigen Häuser des kleinen Ortes starrten mit schwarzen Fenstern ausgestorben in den Sonnenbrand. Die enge, düstere Gassenrinne fuhr der Wagen langsam dahin, wiewohl kein Mensch, weder Zivilist noch Soldat, ihm