Die Volkskunde, eine Geisteswissenschaft von ausgesprochener Aktualität, deren Bedeutung seit einem halben Jahrhundert anerkannt, wenn auch im akademischen Lehrbetrieb zu wenig gewürdigt wird, hat auf deutschem Boden durch die Verhältnisse der letzten beiden Jahrzehnte gelitten wie kaum eine zweite verwandte Disziplin. In den ersten dreißiger Jahren begann die deutsche Volkskunde sowohl durch ihre ausgezeichnete Organisation, den Verband deutscher Vereine für Volkskunde, und die damit zusammenhängenden g*oßen Gemeinschaftsleistungen, besonders den Atlas der deutschen Volkskunde und die
Pflug und Arl, ein Beitrag zur Volkskunde der Ackergeräte. Von Hanns Koren. Otto-Müller-Verlag, Salzburg. 276 Seiten, 27 Abbildungen, 3 Karten, S 40.—.Das ist ein Buch, geladen mit Wissen, Scharfsinn, wissenschaftlicher Zucht und Noblesse gegen andere Meinungen, ein Buch, auf das die österreichische Volkskunde mit Recht 6tolz sein darf.Wenn es auch ganz unmöglich ist, im Rahmen einer kurzen Besprechung auf die Fülle der mit unendlichem Fleiß jahrelang aufgezeichneten archivalischen Nachrichten der Untertananinventare und der Dokumentenbücher einzugehen, so kann doch gesagt werden,
Wie die Zeit, so die Bücher. Alle Register der Seele geben ihren Grundton dazu. Klarheit und innere Hairang, Verworrenheit und Verlorenheit, schärfste Gegensätze ringen gegeneinander. Da ist das Buch von Walther Schienerl, „Licht jm Strom” (Roman, Zwei-Berge- Verlag, Wien), ein Lebensbild des großen Humanisten und Kardinals Nikolaus von Kues, nicht eigentlich ein geschichtlicher Bericht, sondern der Versuch, Leben und Wesen dieser Persönlichkeit „von innen her zu erhellen”, sein Suchen nach dem Unsichtbaren, seinen Kampf mit den geistlichen und weltlichen Gewalten, in dem sich
Schlägt man heute eine der eben jetzt recht zahlreichen Anthologien österreichischer Lyrik auf, so wird man nach kurzer Prüfung schon erstaunt feststellen, welche Gebiete für die Herausgeber solcher Blütenlesen überhaupt nicht zu existieren scheinen. Die Lyrik, sollte man meinen, hätte in österreidi immer nur ein Zentrum besessen: dasLied. Gedankenlyrik oder reine Formdichtung waren bei uns nie in dem Ausmaß zu Hause, wie anderwärts; das Lied dagegen ist in den verschiedentsen Formen hier immer wieder entstanden. Die Anthologien wollen das zumindest für die nachmittelalterliche Zeit