BILANZ DER ARA CHRUSCHTSCHOW. Herausgegeben von Erik Boettcher, Hans- Joachim Lieber und Boris Meissner. W.-Kohlhammer-Verlag, Stuttgart-Berlin-Koln- Mainz. 391 Seiten. Freis 38 DM.
Neben den Rücksichten auf die Lage innerhalb des deutschen Katholizismus mußte massiven Drohungen der Gestapo Rechnung getragen werden, die zum Beispiel den Generalvikar von Berlin, Range, Anfang 1940 vorlud und ihm erklärte, „die Staatspolizei sei angesichts der Kriegszeit nicht mehr wie bisher in Friedenszeiten gewillt, staatsgefährliche Äußerungen von kirchlichen Stellen zu dulden. In Zukunft müssen Äußerungen in Predigten, Hirtenbriefen und Enzykliken, die geeignet seien, die Einheit der inneren Front oder den Wehrwillen des deutschen Volkes zu gefährden — auch wenn eine
Die Enttäuschungen des Vatikans über die steigende Nichteinhaltung des Konkordats mit dem nationalsozialistischen Deutschland vom Jahre 1933, die sich verschärfende Verfolgung der katholischen Kirche in Deutschland und in den von Deutschland seit März 1938 besetzten Gebieten führen zur Frage nach Kontakten des Vatikans mit der Opposition gegen das nationalsozialistische Regime in Deutschland. Von solchen Kontakten findet sich nach Aussage der Herausgeber (in der Einleitung) in den Dokumenten aus naheliegenden Gründen keine formelle Spur. Mit einer Ausnahme.Eine Sensationsmeldung der
Unter dem Titel „Der Heilige Stuhl und der Krieg in Europa. März 1939 bis August 1940” sind vor kurzem die ersten beiden der auf mehrere Bände berechneten Aktenpublikation aus den vatikanischen Archiven „Akten und Dokumente des Heiligen Stuhles betreffend den zweiten Weltkrieg” erschienen. Neben den von den Alliierten publizierten „Akten zur deutschen auswärtigen Politik” (in deutscher und englischer Sprache) haben Großbritannien, Frankreich, Italien und die Vereinigten Staaten entgegen der üblichen Sperrfrist von fünfzig Jahren aus ihren Archiven Akten betreffend den zweiten