„Hat er nicht bemerkt, daß des Menschen Würde verdient sein will, daß sie selbst geschaffen sein muß und selbst verantwortet?”Man denke sich nackt vor der Mušte-' rungskommission: das Haar verwirrt vom eiligen Überziehen der Wäsche, rötliche Rippenfurchen an den Druckstellen der Einzuggummis; rundum zweierlei Wesen menschlicher Abstammung: bekleidete und nackte, die Nackten in dichter Reihe, belämmerte Gesichter oder gefaßte, paramilitärische Haltungen oder ungekünstelte Verwirrung; die Bekleideten in Ornaten, Ärztemänteln und Stethoskop am Hals, oder pralle Uniformen, am
,,Was ist geschehen? Wo bin ich?" Er war gestürzt wie ein gefällter Baum. Man beruhigte ihn. Da sagte er leise: „Ich fühle, diesmal ist es schrecklich!" A n einem Spätnachmittag, am 10. April 1955, Ostersonntag war es, starb Marie-Joseph Pierre Teilhard de Chardin, jenseits der Kontinente seines Wirkens in New York, 74jährig. Davor lagen Wochen außerordentlicher Depressionen, so erzählte sein Ordensbruder Pater Leroy, sein Mitkämpfer. Er hatte erfahren, daß jene Institution, der er sein ganzes Leben gedient, zu seinem Lebenswerk ein klares „Nein" gesagt hatte.
Die Biologie ist zu einer Wissenschaft geworden, die vom Molekül bis zum Menschen reicht, von der Entstehung der molekularen Information hinauf bis zur Entstehung des Bewußtseins im Menschen. Und aus diesem Aspekt heraus ist der Schöpfer, ist Gott für mich ein Bedürfnis der Seele. Man könnte fast sagen: Wenn es keinen Gott gäbe, man müßte einen solchen erfinden.Der Grund dafür ist der, daß in der Hierarchie der Ursachen, in der fortgesetzt wieder Ursache über Ursache steht, eine Letzt-Ursache nie gefunden werden kann. Die Ursachen liegen fortgesetzt jenseits des individuellen