Als vor ungefähr Jahresfrist mein Buch „Der Urmensch und sein Weltbild“ erschien, konnte ich darin unter anderem mitteilen, daß der Gelehrte Lucien Levy-Bruhl nun doch vor seinem 1939 erfolgten Tode die bekannte Lehre vom „prä- oder alogischen“ Denken der Primitiven formell widerrufen hat. Jetzt liegen seine „Retraktationen“, seine Widerrufe, im vollen Umfange vor, und zwar unter dem Titel „Les Carnets de Lucien Levy-Bruhl“. Diese „Bekehrung“, wenn man sie so nennen will, hat namentlich in westeuropäischen Kreisen großes Aufsehen erregt. Sie darf wohl auch bei uns mit
Vor kurzem erschien unter dem Titel „Ortsbestimmung der Gegenwart“ in Zürich (Eugen-Rentsch-Verlag) der erste Band eines auf drei Bände berechneten Werkes, als dessen Autor Professor Doktor Alexander von Rüstow zeichnet. Von Röstow, seif vielen Jahren eng mit W. Röpke befreundet, verließ 1933 Hitlerdeutschland und fand Arbeits- und Lebensmöglichkeit in der neuen Türkei „unter liberalen und würdigen Bedingungen“. Nunmehr, nach einem 16jährigen Aufenthalt in der Ferne, ist er als Nachfolger von Alfred Weber nach Heidelberg berufen worden.Alexander von Rüstow, der den
Mit dem Namen Australopithecus (südlicher [Menschen-] Affe) hat man bekanntlich bestimmte, spätpliozäne oder früh- pleistozäne südafrikanische Funde bezeichnet, in denen verschiedene Forscher eine besondere Art „missing link”, das fehlende Mittelglied zwischen Affe und Mensch, erblicken zu können glaubtęn. Nun hat endlich das „American Journal of Physical Anthropology” (Septembernummer 1948) die zwei ersten wirklich fachwissenschaftlichen. Untersuchungen zum Australopithecus-Problem veröffentlichen können, deren Hauptergebnisse schließlich auch für weitere Kreise der
Die Erforschung der Kulturen und Religionen Indiens hat im Verlaufe der letzten zehn Jahre durch österreichische Vertreter der Völkerkunde eine nicht unbedeutende Förderung erfahren.1936 und 1937 konnte der damalige Assistent am Wiener Institut für Völkerkunde, Dr. Christoph von Fürer-Haimendorf, seit Ende 1945 Professor für Ethnologie an der Universität Heiderabad, Dekkan, mit Hilfe eines Rockefeller- Stipendiums eine erfolgreiche Forschungsarbeit unter den in Assam, nordöstliches Vorderindien, wohnenden Konyak Naga durchführen. Dr. von Fürer-Haimendorf hatte die Sache so gut
Als Nichtbiologe hatte ich in meinen Ausführungen zum heutigen Stand der Frage nach der Herkunft des Menschenleibes („Die Warte“, 30. November 1946) zu dieser Seite des Problems nur einleitend und unter Spezieller Berufung auf die bekannten Schweizer Fachleute. Professor Kälin und Professor Portmann, Stellung genommen. Was Primarius Dr. Hauser („Warte“, 21. Jänner 1947) vom biologischen und medizinischen Standpunkte aus dazu zu sagen hat, beinhaltet nun zum Teil eine dankenswerte Ergänzung, entkräftet aber anderseits nicht die speziell von Professor Kälin aufgestellte und von mir