Ruth Wodak: Sprachwissenschaftlerin mit eigenem Ansatz

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Ruth Wodak wurde am 12. Juli 1950 in London geboren. Sie ist wohl die bekannteste österreichische Sprachwissenschaftlerin und Vertreterin der kritischen Diskursanalyse. Wodak hält eine Professur für Sprachwissenschaft an der Universität Wien und besetzt zudem einen Lehrstuhl für "Discourse Studies" an der Universität Lancaster in Großbritannien. Neben zahlreichen anderen Ehrungen erhielt sie 1996 mit dem Wittgensteinpreis Österreichs höchstdotierte Auszeichnung im Bereich der Wissenschaften.

Als Vertreterin der kritischen Diskursanalyse begründete sie ihre eigene Methode, den sogenannten Diskurshistorischen Ansatz. Dieser interdisziplinäre, problemorientierte Ansatz untersucht den Wandel diskursiver Praktiken über die Zeit. Als Soziolinguistin und Diskursforscherin beschäftigte sie sich mit Identitäts-, Migrations- und Rassismusdiskursen in Europa.

Derzeit arbeitet sie im Rahmen des von 2006 bis 2011 laufenden Forschungsprojektes "Dylan - Dynamik und Handhabung der Sprachenvielfalt". In diesem Projekt sollen Muster, Kosten und Nutzen der Sprachenvielfalt innerhalb der EU erhoben werden. Wodak analysiert dabei mit ihrem Team die Entwicklung von Diskursen über den Umgang mit Mehrsprachigkeit. Dabei untersucht sie den Wandel innerhalb der medialen Berichterstattung, aber auch innerhalb der EU Policy Papers zur Sprachenvielfalt und im praktischen Arbeitsalltag der Europäischen Institutionen. Am Ende des Forschungsprojektes sollen pragmatische Empfehlungen zur Ableitung von Richtlinien für die europäischen Institutionen stehen.

Am 29. November 2010 sprach Ruth Wodak in Wien im Rahmen der Hedy-Lamarr-Lectures, veranstaltet von Medienhaus Wien, Telekom und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie gewährte dabei vor allem Einblick in die bisherigen Ergebnisse des "Dylan-Projekts".

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