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Es ist später Vormittag. Das kleine graue Haus beim alten Spital in Oberwart ist stark frequentiert. Ständig gehen Menschen ein und aus, um sich beim darin ansässigen Roma-Verein Rat und Hilfe zu holen. Einer der fünf Angestellten ist nur selten verfügbar: Horst Emmerich Gärtner-Horvarth, Geschäftsführer des Vereins. Sein Außeres entspricht genau dem Klischee von einem Zigeuner: Lange, schwarze Haare, ein rundliches, junges Gesicht und eine etwas untersetzte Statur. Doch er spricht un verfälschten Burgenländer-Dialekt.

Die vielen Vorurteile konnten ihn nicht am beruflichen Erfolg hindern. Nach einer Lehre für Einzelhandelskaufmann war er drei Jahre beim Bundesheer und hat es bis zum Oberwachtmeister gebracht. Danach war Gärtner-Horvarth Geschäftsführer m-_ einem Lebensmittelkonzern. Seit Februar 1993 ist er hauptberuflich Geschäftsführer des Borna-Vereins in Oberwart.

Derzeit liegen ihm vor allem ein Bauprojekt und die Erhaltung der Sprache der Roma am Herzen. Als Kirchenvertreter wurde er in den geplanten „Volksgruppenbeirat” berufen. Dort will er Anliegen vorbringen und die Arbeit mit den Volksgruppen und Vereinen koordinieren.

Vieles hängt dabei vom guten Willen der Politiker ab. Diesen wünscht er sich künftig öfter , und „nicht erst nach Bombentoten”.

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