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Wird St. Pölten Festspielstadt?

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Bis 1996 sollen das Festspielhaus, die Ausstellungshalle, die NÖ-Landesbibliothek und das NÖ-Landesarchiv gebaut werden, umstritten ist das NÖ-Landesmuseum.

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Bis 1996 sollen das Festspielhaus, die Ausstellungshalle, die NÖ-Landesbibliothek und das NÖ-Landesarchiv gebaut werden, umstritten ist das NÖ-Landesmuseum.

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Vor kurzem wurde mit dem Bau des Festspielhauses im künftigen St. Pöltner Kulturbezirk begonnen, der voraussichtlich rund 350 Millionen Schilling verschlingen wird. Um den Bauwerken des Kulturbezirks das nötige künstlerische Leben einzuhauchen, wurde vergangenes Jahr die „NÖ-Kulturszene Betriebsges.m.b.H." gegründet, deren Leitung Dieter Rexroth übernommen hat. Rexroth fungiert noch als künstlerischer Leiter der Frankfurt-Feste und als Geschäftsführer der Frankfurt Projekt Ges.m.b.H. und wird im Herbst die inhaltlichen Konzepte für den Kulturbezirk präsentieren.

„Ich nehme den Begriff Festspielhaus ernst und möchte ein Festspiel in Verbindung mit anderen nieder-österreichischen Ktilturaktivitäten konzipieren", erklärt Rexroth. Allerdings dürfe in diesem Zusammenhang nicht an Salzburg oder Bregenz gedacht werden. Es solle „etwas anderes, Eigenständiges" sein. Das Haus solle nicht nur internationale Künstler, sondern auch niederösterreichische Kulturinitiativen präsentieren. Ganz wichtig sei, das Publikum in das Kulturgeschehen aktiv einzubinden. Denn: „Wer einmal selbst ein Gedicht geschrieben hat, liest Lyrik ganz anders."

Ursprünglich wurde der Bau, für dessen architektonische Gestaltung Klaus Kada verantwortlich ist, als „Konzertsaal" bezeichnet, da es sich hierbei um das Stammhaus der NÖ-Tonkünstler handeln wird. Einige Zeit später kam die Idee einer multifunktionellen „Mehrzweckhalle" auf, bis die Planer sich nun zu einem „Festspielhaus" durchringen konnten, das akustisch auf Konzerte und Musiktheater ausgelegt sein wird. Ob dort auch Sprechtheater stattfinden soll, wird erst nach Fertigstellung des Baus-entschieden. Architektonisch werde es mit Sicherheit „ein aufregendes Haus mit Variabilität", meint Rexroth. Von einer Guckkastenbühne bis hin zu einer Bühnenform, die bis in die Mitte des Saales reicht, werde alles möglich sein.

Nachdem das von Star-Architekt Hans Hollein geplante Gebäude für das NÖ-Landesmuseum erst in der zweiten Bauphase entstehen soll -fundierte Gerüchte über das Einstellen des Bauvorhabens kursieren nach wie vor —, wird das Landesmuseum vorerst in der ebenso von' Hollein konzipierten Ausstellungshalle untergebracht sein. Rexroth zu den Gerüchten über das Museum: Man dürfe auf den Bau nicht verzichten, denn „ein Landesmuseum ist so etwas wie eine kulturelle Herzkammer". Es dürfe nicht das Ziel sein, das Landesmuseum in einer Ausstellungshalle aufgehen zu lassen.

Die Themen im Austellungsbe-reich seien noch völlig offen. Allerdings betont Rexroth, werde man nicht auf moderne bildende Kunst sezten, da in diesem Bereich der Schwerpunkt eindeutig in Krems liege.

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