Arme, einfache Kunst

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"Arte povera": Arbeiten und Dokumente von 1958 bis heute.

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"Arte povera": Arbeiten und Dokumente von 1958 bis heute.

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Ende der sechziger Jahre konzentrierte sich eine Reihe junger Künstler in Mailand, Turin und Rom auf die Verwendung "natürlicher", einfacher Materialien wie Erde, Heu, Wachs, Mineralien, Pflanzen und Kohle. Giovanni Anselmo, Luciano Fabro, Jannis Kounellis, Mario Merz und Michelangelo Pistoletto zeigten in ihren oft vergänglichen Installationen und Performances den ästhetischen Wert einfacher Substanzen. Im Gegensatz zur technisierten Umwelt wollten die Italiener im Umfeld einer umweltorientierteren Ideologie mit "armen" Mitteln eine poetische Aussage erzielen. 1967 prägte Germano Celant, Kunstkritiker und Cheftheoretiker der Gruppe, für die Bewegung den Begriff Arte Povera.

Eine repräsentative Schau im Wiener 20er Haus mit dokumentarischen Fotos, Installationen, Bildern, Texten und Skulpturen bietet einen guten Überblick über die wichtigsten Arte-Povera-Künstler. Die Werke stammen aus der in den 70er und 80er Jahren aufgebauten Sammlung der Galeristin Ingvild Goetz.

Wesentlich war den Künstlern auch die Unterwanderung des bestehenden Kunstbetriebs und das Thematisieren des Dialogs zwischen Werk und Betrachter, Zeit und Raum. Gerade dieser Aspekt geht durch die Eingliederung in die Kunstgeschichte und die Präsentation im musealen Raum verloren. Die Ausstellung - die aus Perspektive der 90er Jahre geradezu klassisch wirkt - zeigt die Qualität der Arbeiten: Hervorzuheben ist besonders die poetisch-"romantische" und die philosophische Komponente dieser Kunstbewegung, sowie die metaphernreiche, lyrische Bildsprache.

Bis 30. August. 20er Haus.

1030 Wien, Arsenalstr. 1 (01/7996900).

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