Claudio Magris: Ein Glücksfall eines Forschers

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Claudio Magris, 1939 in Triest geboren, erregte in jungen Jahren mit seiner Dissertation „Der habsburgische Mythos in der modernen österreichischen Literatur“(1963) Aufsehen. Seither ist er im öffentlichen Gespräch, und über literarische und kulturhistorische Schriften gelingt es ihm immer wieder, politische Diskussionen in Gang zu bringen. Bevor der Eiserne Vorhang fiel, definierte er Mitteleuropa als eine kulturhistorische Landschaft, geprägt von einer gemeinsamen Geschichte. Er beschäftigte sich mit dem Phänomen der Grenze, die Ideologien und unterschiedliche Systeme voneinander trennt. Aber das Ziel menschlichen Strebens besteht darin, ebendiese Grenzen zu überwinden. Mit Magris begegnet man dem Glücksfall eines Forschers, der sich nicht hinter der Wissenschaftssprache verschanzt, sondern mit den Mitteln der Literatur eine breite Öffentlichkeit erreicht. Seine kulturhistorische Reisebeschreibung „Donau – Biographie eines Flusses“ legt davon Zeugnis ab. Bedeutende Preise wie der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur (2005) oder der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2009) ehren Magris als einen der herausragenden Intellektuellen unserer Zeit. In diesem Jahr ist er im Rahmen der Salzburger Festspiele „Dichter zu Gast“. (Anton Thuswaldner)

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