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Er studierte Germanistik in Turin und in Freiburg/Breisgau, war Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Triest und von 1994 bis 1996 als unabhängiges Mitglied eines Linksbündnisses Senator im italienischen Parlament. Aus Enttäuschung über Berlusconi und dessen Politik gründete Claudio Magris im Jahr 2002 mit Umberto Eco und anderen Persönlichkeiten die Vereinigung "Libertà e Giustizia"(Freiheit und Gerechtigkeit). Als Essayist und Kolumnist des Corriere della Sera nimmt er politisch Stellung. Durch seine Doktorarbeit "Der habsburgische Mythos in der österreichischen Literatur" wurde er hierzulande bekannt, der Durchbruch gelang ihm 1986 mit "Donau. Biographie eines Flusses". Zur Welt gekommen in Triest, "an der Kreuzung der italienischen, slawischen und deutschen Welt", sei ihm Toleranz ein ganz besonders wichtiger und gleichzeitig heikler Wert, meinte Magris 2001 in einem Essay. "Triest -Eine literarische Hauptstadt Mitteleuropas" schrieb er gemeinsam mit dem Historiker Angelo Ara. Sein Roman "Verfahren eingestellt" ist ein Epos über die Grausamkeit des Krieges. Seine melancholischen Triester Geschichten "Microcosmi" von 1997 brachten ihm den wichtigsten italienischen Literaturpreis "Premio Strega" ein.

2009 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. "Auf Europa wartet die große und schwierige Aufgabe, sich den neuen Kulturen der 'neuen Europäer' aus der ganzen Welt zu öffnen, die es durch ihre Mannigfaltigkeit bereichern", sagte Magris damals und beklagte einen neuen Populismus, der "Demokratien ohne Demokratie" schaffe.

Joseph Roth, Georg Büchner und Heinrich von Kleist hat er ins Italienische übersetzt. Eben ist im Carl Hanser Verlag Magris' jüngstes Buch "Schnappschüsse" erschienen. Am 10. April feiert Claudio Magris seinen 80. Geburtstag.

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