Erinnerung an den nimmermüden Erinnerer

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Am 30. September wäre er 90 Jahre alt geworden. Diesen Tag hat Elie Wiesel nicht mehr erlebt, denn er starb vor drei Jahren, am 2. Juli 2016, in New York. Er, der Friedensnobelpreisträger 1986, gilt wie kein Zweiter als die mahnende Stimme des Überlebenden der Schoa, einer, der in der Gottverlassenheit von Auschwitz und Buchenwald seinen Gott nicht verlassen hat, und der dem jüdischen Denken und Beten nach Auschwitz eine Stimme verliehen hat.

Der im siebenbürgischen Sighet (heute: Rumänien) 1928 Geborene wurde 1944 mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert, Anfang 1945 kam Wiesel nach Buchenwald, wo er befreit wurde. Mit seinem Erinnerungsbuch "Die Nacht" (1956 auf Jiddisch, 1958 auf Französisch) begann eine reiche publizistische Tätigkeit, nicht zuletzt biblischtalmudischer-chassidischer Schriften. Der Tübinger Religionspädagoge und Johann-Baptist-Metz-Schüler Reinhold Boschki lernte Elie Wiesel 1986 kennen -und dieser wurde ihm Lehrer.

In seinen kurzen "Erinnerungen eines Weggefährten" lässt Schüler Boschki den Lehrer Wiesel zumindest für die Leser des Bandes lebendig werden. Eine gute Gelegenheit zum Kennenlernen und/oder zur Erinnerung an den nimmermüden Erinnerer. (ofri)

Elie Wiesel Erinnerungen eines Weggefährten Von Reinhard Boschki Patmos 2018 160 Seiten, geb., e 16,50

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