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Literatur

Assia Djebar

Als Fatima-Zohra Imalayène wurde die Schriftstellerin, Historikerin und Filmemacherin Assia Djebar 1936 in einer kleinen Küstenstadt bei Algier geboren. Sie besuchte neben der Koranschule auch die französische Schule, was für algerische Mädchen zu jener Zeit ganz und gar nicht üblich war. Während der Studentenunruhen, in den ersten Jahren des algerischen Unabhängigkeitskampfes, schrieb sie ihren ersten Roman "La Soif"(1957) - unter Pseudonym, denn durch Schreiben an die Öffentlichkeit zu treten, galt für eine algerische Frau als skandalös. Ihre (mündlichen) Muttersprachen waren der arabische Dialekt Algeriens sowie die berberische Sprache ihrer Heimat, ihre Schreibsprache war Französisch. Djebar pendelte zwischen Algerien, Europa und den USA, Sprache und Identität warenThemen ihres Schreibens. Geschichtsschreibung ist immer perspektivisch, im Fall Algeriens war sie französisch bzw. europäisch und männlich: Als Historikerin wie als Autorin betrieb Djebar eine "réécriture", eine Um- und Neuschreibung, befragte etwa die Frauen in den Bergen über den Algerienkrieg und schrieb mittels mündlicher Überlieferungen und persönlicher Erinnerungen die Geschichte neu, gab den Frauen in Filmen und Romanen Stimme. Assia Djebar starb am 6. Februar in Paris.

Medien

Johann Trummer, 75

Der Priester, Kirchenmusiker und Medienmann feiert am 18. Februar seinen 75. Geburtstag. Der Obmann des Katholischen Medien Vereins und Vorstandsvorsitzende der Katholischer Medien Verein Privatstiftung, der Haupteigentümerin der Styria Media Group (u. a. FURCHE, Presse, Kleine Zeitung), sowie stv. Vorsitzende des Styria-Aufsichtsrates ist auch dieser Zeitung verbunden. Als Universitätsprofessor für Kirchenmusik war Trummer die Verbindung von Tradition und Internationalität stets ein Anliegen, als Eigentümervertreter steht er für weltoffene Katholizität und publizistische Unabhängigkeit. |

Religion Kunst

Sieger Köder

Der schwäbische Priester und Maler verstarb 90-jährig. Köder war wegen seiner eigensinnig-erzählenden Darstellung biblischer Geschichten weit über die Grenzen Deutschlands bekannt. Für katholische und evangelische Kirchen schuf er großformatige Altarbilder. Köder wollte "mit Bildern predigen". Er zeichnete etwa den Apostel Paulus, der sich als "Narr um Christi willen" bezeichnete, als Clown. Und statt des Jesuskindes malte er eine aufgeschlagene Bibel in der Krippe. Nicht wenige seiner Motive finden sich heute in Schulbüchern.

Religion

Luise Schottroff

Die deutsche evangelische Theologin verstarb im 81. Lebensjahr. Schottroff war eine Wegbereiterin der feministischen Theologie und unter anderem als Herausgeberin und Übersetzerin der "Bibel in gerechter Sprache" tätig. Als bahnbrechend gilt Schottroffs sozialgeschichtliche Analyse des Neuen Testaments: Dabei legte die bis 1999 in Kassel Lehrende besonderen Wert auf die alltäglichen, sozialen und politischen Hintergründe der Texte.

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