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KULTUR

Carl E. Schorske

Mit seinem Hauptwerk "Wien - Geist und Gesellschaft im Fin de Siècle" (1980) rückte der US-Historiker Carl E. Schorske die Wiener Moderne in den Brennpunkt der internationalen Aufmerksamkeit. 1981 wurde er dafür mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet. Das einflussreiche Werk, das Wien aus sämtlichen kulturhistorischen Aspekten beleuchtet, wurde bis heute in zehn Sprachen übersetzt.

Der gebürtige New Yorker mit deutsch-jüdischer Abstammung forschte und publizierte auch zu anderen Themenbereichen wie Gustav Mahler oder über das Nachkriegsdeutschland. Die europäische Geistes-und Kulturgeschichte seit dem 18. Jahrhundert stand stets im Zentrum seines Interesses. Schorske war Träger zahlreicher Auszeichnungen und Ehrendoktorate. 2004 erhielt er den Wittgenstein-Preis, die höchstdotierte Auszeichnung im österreichischen Wissenschaftsbetrieb. Kurz nach seinem 100. Geburtstag im März dieses Jahres wurde ihm, seit 2012 Ehrenbürger der Stadt Wien, in New Jersey das Große Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich verliehen.

"Sein Name stand seit Jahrzehnten nicht nur für höchste kulturwissenschaftliche Qualität, darüber hinaus ist ihm die grundlegende, fächerübergreifende Darstellung des kreativen Milieus vom Wien um 1900 zu danken", so Bundespräsident Heinz Fischer anlässlich von Schorskes Tod. Mit seinem bahnbrechenden Hauptwerk über Wien im Fin de Siècle sei es ihm gelungen, exemplarisch das Entstehen kultureller Zentren zu beleuchten, betonte Fischer: "Sein Werk hat weltweit Anerkennung gefunden. Speziell in Österreich hat es zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, mit ihren Licht- und Schattenseiten geführt." Und Schorske sei mehr als nur ein brillanter Historiker gewesen, der eine eigene Schule der Historiografie geschaffen habe, so Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ)."Ihm ist es letztlich zu verdanken, dass die Weltöffentlichkeit sich für Wien als Laboratorium der Moderne zu interessieren begann." Am 13. September ist der Historiker, der in Wien die Wurzeln der Moderne gesucht hat, im Alter von 100 Jahren verstorben.

KULTUR

Peter Pakesch zu Lassnig-Stiftung

Peter Pakesch wird den Vorsitz im Stiftungsvorstand der Maria-Lassnig-Stiftung übernehmen. Der 60-jährige Ausstellungskurator hat kürzlich bekannt gegeben, die Leitung des Grazer Universalmuseums vorzeitig abzugeben. Die von Lassnig selbst gegründete Stiftung, die über einen Bestand von rund 250 Gemälden und mehr als tausend Zeichnungen verfügen soll, wird die Arbeit am Werkverzeichnis weiterführen und versuchen, Werke an große Museen zu veräußern. Ein eigenes Lassnig-Museum sei nicht geplant.

WISSEN

Neues QS-Uni-Ranking

Am 15. September wurde das neue "QS World University Ranking" veröffentlicht: Bei der von Quacquarelli Symonds (QS) erstellten Rangliste hat sich die Universität Wien auf Platz 153 verbessert (2012: Rang 160). Steiler ist die Formkurve der TU Wien, die sich seit 2012 von Rang 274 auf Platz 197 vorgearbeitet hat. Verschlechtert haben sich hingegen die Universitäten Innsbruck, Graz, Linz, Klagenfurt und Salzburg.

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