Vermin.jp - © Foto: Plaion

SLASH-Filmfestival: Tierhorror etc.

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Am 21. September feiert in Wien mit „Vermin“ das 14. SLASH-Filmfestival seine Eröffnung. Das auf Genrefilme spezialisierte Fest verspricht, tierisch unheimlich zu werden.

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Am 21. September feiert in Wien mit „Vermin“ das 14. SLASH-Filmfestival seine Eröffnung. Das auf Genrefilme spezialisierte Fest verspricht, tierisch unheimlich zu werden.

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Spätestens wenn sich vor dem Wiener Filmcasino eine Menschentraube bildet, welche sich bis auf die Straße zu erstrecken droht, weiß man, dass es wieder so weit ist: Das sympathische, auf Genrefilme spezialisierte SLASH-Filmfestival unter der Leitung von Markus Keuschnigg geht in die nächste Runde. Im Verlauf von zehn Tagen und verteilt auf drei Spielstätten wird auch heuer wieder abseitigem Filmgeschmack gefrönt. Dass das Festival keine ausschließliche Anlaufstation für gorehounds mit Hang zu blutrünstiger Kost ist, beweist wieder ein ausgesprochen facettenreiches Programm.

Darin haben Filme alteingesessener Auteurs wie Luc Besson („Dogman“) oder Takeshi Kitano („Kubi“) ebenso Platz wie Wiederentdeckungen alter Klassiker und aufregende Debüts. Vor allem auf zwei Erstlingswerke darf man gespannt sein: In „Restore Point“ entführt uns der tschechische Regisseur Robert Hloz in eine dystopische Zukunft, wo die Möglichkeit, sein Bewusstsein hochzuladen, menschliche Sterblichkeit scheinbar obsolet macht. Das klingt nicht nur nach einer kreativen Kombination von „Blade Runner“ (1982) und „Minority Report“ (2002), sondern auch nach einem potenziellen Science-Fiction-Meilenstein.

Außerdem „Vincent Must Die“ des französischen Erstlingsregisseurs Stéphan Castang: Es geht um einen Durchschnittstypen, bei dem alle Menschen plötzlich den Drang verspüren, ihn umzubringen. Ob dieser paranoide Zombiethriller zur prägnanten Gegenwartsdiagnose taugt, sollte jeder für sich herausfinden.

Illustre Gästeliste

Abseits der Filme kann sich auch die Gästeliste sehen lassen: Brandon Cronenberg, Sohn der kanadischen Regielegende David Cronenberg und Schöpfer nicht minder verstörender Werke, wird gemeinsam mit Kameramann Karim Hussain im Anschluss an ihren Film „Possessor“ (2020) zu einer Masterclass ins Metro-Kino laden, in der die beiden Filmschaffenden Einblicke in ihre Arbeitsweise geben wollen. Apropos Cronenberg: In „Scanners“ (1981) hat das Publikum die Möglichkeit, Michael Ironside dabei zuzusehen, wie er als Anführer einer telekinetisch begabten Terroristentruppe den Weltumsturz plant. Auch Ironside soll im Anschluss an den Film aus dem Nähkästchen plaudern.

Los geht’s jedenfalls mit „Vermin“ des Franzosen Sébastien Vaniček – passend zu einer Tierhorror-Retrospektive, die sich allerlei kriechendem Ungeziefer widmet. Dann wuselt es nicht nur vor den Kinos, sondern auch auf der Leinwand.

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