Wheel Of Fortune And Fantasy - Wheel Of Fortune And Fantasy - © Stadtkino

Wheel Of Fortune And Fantasy

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Vier minimalistische Geschichten

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Vier minimalistische Geschichten

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Weitreichende, ausufernde, zugleich aber intime Konversationen sind in den Filmen des japanischen Regisseurs Ryusuke Hamaguchi („Happy Hour“, 2015) stets zentraler Antrieb von ansonsten mit minimalistischen Stilmitteln erzählten Geschichten. In seinem neuen Film „Wheel of Fortune and Fantasy“, für den er bei der vergangenen Berlinale den Großen Preis der Jury erhielt, stellt er drei von einander unabhängige Geschichten á ca. 40 Minuten hintereinander.

Ein episodenhaftes Erzählen, das durchaus als bewusste Absage an die konventionelle Spielfilmstruktur gewertet werden kann – und das ein ideales Vehikel darstellt, über die inhaltliche Ebene hinaus tiefliegende Verbindungen sichtbar zu machen, die manipulative Kraft sozialer Strukturen, die bewusst und unbewusst gewählten Strategien in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Jeweils eine Frau wird durch ein leicht surreal überhöhtes Zufallsereignis in eine Situation katapultiert, in der sie sich plötzlich mit ihrem, sie am stärksten definierenden, inneren Konflikt konfrontiert sieht, gleichzeitig aber den Zeitpunkt erkennt, den Konflikt nun zu lösen: Meiko (Kotone Furukawa) erfährt von ihrer besten Freundin, dass ihr Ex, über den sie noch nicht hinweg ist, sich gerade in diese verliebt. Nao (Katsuki Mori) hat vor, einem Freund zuliebe dessen gehassten Professor zu verführen und das anschließend publik zu machen. Und Moka (Fusako Urabe) glaubt in einer fremden Frau ihre erste, einzig wahre Liebe zu erkennen.

Drei (hervorragend gespielte) Episoden kathartischer Kraft gegenseitigen Erkennens. Der Zufall als rückwirkender Schmetterlingseffekt auf – vermeintliche – Erinnerungen. Ein vielschichtiger, sehr sehenswerter Film.

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