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Bellinis "Norma" im Kleinen Festspielhaus in Salzburg.

Es ist dem Salzburger Landestheater zu danken, dass es den Freunden des Belcanto immer wieder einmal eine Oper dieses Genres bietet. Was freilich der Generalintendant der Arena von Verona, Renzo Giacchieri, mit Vincenzo Bellinis "Norma" im Kleinen Festspielhaus zeigt, hätte sicherlich Freiluftqualitäten zwischen Verona, Macerata und Catania, wo der Besucher weniger nahe mit diesen verzweifelt einfallslosen Gängen der Chöre konfrontiert ist; in Salzburg sitzt man zu nahe und wird damit kritisch.

Vielleicht hätte sich der Regisseur einige Empfehlungen der Callas zu eigen machen sollen. Dann hätte er der Norma vor allem ans Herz gelegt, dass nur Noten zu singen zu wenig ist; dass man nicht gegen das Wort inszenieren darf, wenn man die Wahrheit der Gefühle transportieren will. Sicherlich ist das Libretto nicht auf hechelnde Bewegung und Gänge angelegt, aber man darf sich, auch in Salzburg, ruhig dazu etwas einfallen lassen.

Kathleen Cassello sang die Norma ziemlich angestrengt, vielleicht hätte weniger Forcieren mehr Nunancieren bedeutet, sie und Emil Ivanov als Pollione wären sich dann vielleicht wirklich näher gekommen. Der Lichtblick des Abends war Mirjam Tola als Adalgisa. Sie vermochte Liebe und Zwiespalt zu vermitteln und verfügt über das Spektrum, das dieser Sopranpartie abverlangt wird. Das Mozarteum Orchester hatte unter Anton Guadagano einige Schwierigkeiten, für die Bühne zeichnete Michele Canzoneri, für die Kostüme Rossella Leone verantwortlich. Chor und Extrachor des Landestheaters sangen zuverlässig wie immer.

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