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Einschleicher in Burundi

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Im Land Burundi — das noch immer mit seinem einstigen Schwesterstaat Urundi verbunden ist — herrsoht politischer Terror. Erst vor kurzem wurde der junge Ministerpräsident des Staates, Pierre Ngendandumwe, meuchlings ermordet. Das gewaltsame Ende eines führenden Politikers ist leider keine Neuheit in Burundi. Vor der Unabhängigkeit dieses verhältnismäßig kleinen afrikanischen Staates wurde der erste Ministerpräsident Burundis, Prinz Rwagasore, ebenfalls ermordet.

Die Geschichte dieses kleinen und höchst eigenartigen Gebiets ist mit der des benachbarten Leopoldville-Kongo eng verflochten. Tausende Fäden verbinden die beiden Länder miteinander. Immer noch ziehen die Bauern aus Burundi auf Arbeitssuche nach Katanga, wo noch heute eine „unafrikanische Ruhe“ herrscht. Uber die kongolesische Stadt Albertville werden auf dem Seeweg die erforderlichen europäischen Waren herangeschafft. Die Studenten von Burundi besuchten bis vor kurzem noch die Universitäten Leopoldville und Elisabethville; Beide Länder standen früher unter belgischer Verwaltung.

Die Hauptstadt des heutigen Königreiches Burundi — Bujum-bura — ist ein Zentrum „afrikanischen Wohlstandes“. Sie gilt mit Recht als eine der schönsten Städte Afrikas, eingezwängt zwischen den Steilhängen der rötlichen Hügel und dem grenzenlosen blauen Tanga-njikasee, mit breiten Straßen, die in Grün gebettet sind, und Häusern, die im lila, rosa und gelben Spitzwerk der blühenden Bäume fast verschwinden.

Die Belgier bemühten sich, ein Musterland aus Burundi zu schaffen. Auf den hohen Hügeln steht das erste Gebäude des neuen Universitätszentrums. Von der Terrasse mit dem Gedächtnisbogen für den ermordeten Nationalhelden Prinz Rwagasore bietet sich ein wunderbarer Blick auf die Hauptstadt, den See und das grüne Tal. Die Landschaft sieht wie eine Oase der Ruhe und Wohlfahrt aus.

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