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Ethnische Säuberung

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Ethnische Säuberung gab es auch schon in den USA, als die indianischen Eingeborenen den weißen Siedlern im Weg standen.

Am 12. Februar 1825 - vor 170 Jahren - sollte der Vertrag von In-dian Springs die seit bald 300 Jahren anhaltenden Kriege gegen die Indianer beenden. Häuptling William Mclntosh von den Creeks trat das Land seines Volkes im Bundesstaat Georgia an die USA ab. 1830 wurde der Missouri als „ewige Ostgrenze” des Indianerterritoriums festgelegt.

Aber schon 1838 drangen Truppen unter General Wilfried Scott in das Gebiet der Cherokesen ein und vertrieben diese aus dem westlich des Mississippi gelegenen Gebiet des späteren Oklahoma. Insgesamt 18.000 Menschen starben bei der anschließenden Evaku-rierung an Hunger, Kälte und Erschöpfung.

Je weiter die amerikanische Zivilisation vordrang, desto mehr wurden die Büffelherden dezimiert und den jagenden Stämmen die Lebensgrundlage entzogen. Die Sioux wehrten sich - 1876 vernichteten sie am Little Bighorn River eine Abteilung der US-Kavallerie bis zum letzten Mann: der letzte Sieg der Indianer gegen die vordringenden Weißen und Abschluß der seit 1861 anhaltenden Kämpfe gegen die Cheyenne und Arapahos in Colorado und die Sioux in Minnesota.

Als 1866 der Civil Rights Act allen in den USA geborenen Personen das Bürgerrecht verlieh, blieben die Indianer ausgeschlossen. Zwischen 1850 und 1892 ging ihre Zahl in den USA um 40” Prozent zurück.

Das Massaker an 200 Sioux am Wounded Knee-Fluß in Süddakota 1890 erhielt vor fünf Jahren anläßlich des 100. Jahrestages kurzzeitige Erinnerung.

Die Sioux waren die letzten, die sich gegen die Verbannung in Reservate wehrten. Erst als im Ersten Weltkrieg 17.000 Indianer in der US-Armee hatten kämpfen dürfen, erhielten die Ureinwohner Amerikas 1924 endlich die Staatsbürgerschaft der USA.

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