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Exzellente Schaustücke aus Gugging in der Investkredit.

Vor beinahe 60 Jahren formulierte einer der interessantesten französischen Künstler des 20. Jahrhunderts, Jean Dubuffet, die Theorie zu seiner Kunst, dem "art brut". Die "wilde Kunst" sah er als Kunstform, die parallel zum vorherrschenden Geschmack existiert, aber meist im Verborgenen bleibt. Sie verweigert sich einem Stil, denn dieser entsteht für Dubuffet durch "Nachmachen" oder "Abmalen" der Wirklichkeit durch die kulturellen Künstler, die für ihn nichts anderes als "Affenkunst" betreiben. Der Ort der "wilden Kunst" ist daher der Künstler außerhalb oder am Rand der Kultur.

Diese Art Kunst ist in Gugging fast 25 Jahre institutionalisiert. Menschen mit einem ganz spezifischen Blick auf die Wirklichkeit, einst in der Psychiatrie untergebracht, leben dort in einer autonomen Sozialhilfeeinrichtung als Künstlergemeinschaft. Die Schau der Investkredit versammelt zehn hervorragende Kunstarbeiter, die sich vom Rand her in ein Zentrum der Gesellschaft hineingeschoben haben. Sie zeigen ein breites Spektrum einer "wilden Kunst". Von Mut zur großen freien Fläche eines Oswald Tschirtner zur dichten Strichwelt von Johann Garber; von den seriell aufgefädelten Ordnungen Heinrich Reisenbauers zum gestisch angelegten Pinselschwung Arnold Schmidts; von den Bild-Text-Mischungen von Johann Fischer und Johann Korec zur Naturstudie von Günther Schützenhöfer und von der prallen Farbe bei August Walla zum pastosen Durchscheinen bei Karl Vondal und den lapidaren Objekten von Franz Kernbeis. Ein wunderbares Zusammentreffen von Zentrum und Peripherie zum Hinschauen.

Künstler aus Gugging

Investkredit Bank AG

Renngasse 10, 1010 Wien

Bis 30. 11. Besichtigung und Führung nach tel. Vereinbarung: 01/53135-269

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