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Donizettis "Don Pasquale" als erfreuliche Osterpremiere im Salzburger Landestheater.

Mit den drei Damen hatte das Haus an der Schwarzstraße schon einmal das Glück gepachtet, als sie sich in der Spielzeit 2004/2005 Verdis "Falstaff" annahmen. Das Trio Serena Sinigallia (Regie), Maria Spazzi (Bühnenbild) und Federica Ponissi (Kostüme) konnte auch jetzt, gerade recht zum Internationalen Frauentag und für die Osterfeiertage, wieder einen Erfolg für das Salzburger Landestheater ernten: mit Gaetano Donizettis Komischer Oper "Don Pasquale", der Geschichte des ehelüsternen und auch boshaften Alten, der seinem Neffen das Erbe nicht gönnt. Der gute Geist dieses Neffen Ernesto ist der Hausarzt Pasquales, Malatesta, der vor der Intrige nicht zurückscheut, um dem Alten seine Hochzeitsflausen ein für allemal auszutreiben und Ernesto seine Norina zuzuführen.

Eine für das Publikum lustige Geschichte also im Sinn der Commedia dell arte, wiewohl die Opera buffa schon am Ende schien, als Donizetti 1843 mit dieser bezaubernden musikalischen Komödie auf die Bühne kam. Krzysztof Borysiewicz ist der an der Nase herumgeführte Don Pasquale auf Freiersfüßen, sein Bass klingt ausgeglichen schön, wenn ihn das Mozarteum Orchester unter dem schwedischen Gastdirigenten Ola Rudner nicht zudeckt. Das Komödiantische im Spiel wird von der eifrigen Dienerschaft unterstrichen, zwei Damen und zwei Herren, die, auch als Marktfahrer und Möbelpacker, in den drei Akten ständig in Bewegung gehalten werden und dabei selbst die Oper in Gang halten.

Den Neffen Don Pasquales, Ernesto, singt Angelo Ferrari mit einem Tenor, der eher dem französischen Fach zuneigt und dessen spitze Höhen manchmal unangenehm anzuhören sind.

Gerardo Garciacona als Dottore Malatestsa vermochte hingegen seine Überlegenheit, wie sie in der Musik und im Libretto vorgesehen ist, entsprechend einzusetzen, sein Bariton hielt alle drei Akte in gleicher Qualität durch, ohne dass er gegen das Orchester ansingen musste. Als intriganter und dabei erfolgreicher Arzt in Liebesnöten anderer ist er weiterzuempfehlen.

Und schließlich zeigt Andrea Brown als die junge Witwe Norina, wie man unbeholfen und bescheiden-unterwürfig einen alten Mann um den Finger wickeln und ihm dann, nach vollzogener "Eheschließung", mit Putz- und Verschwendungssucht die Hölle heiß machen kann. Eine solche Sofronia/Norina erfreut, auch mit ihrem angenehmen Sopran, aber schlussendlich ist Pasquale froh, sie in den Armen Ernestos zu wissen. Die Produktion: Schön zum Ansehen und Anhören, entsprechend der Premierenapplaus, verstärkt durch eine Famiglia italiana.

Krzystzof Borysiewicz und Andrea Brown als Don Pasquale und Norina.

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