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Abenteuer

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Eine andere, wahrscheinlich auch schönere Welt tut sich vor uns auf: Das Abenteuer ruft, eine andere Zeit (19. Jahrhundert), in der das Vordringen ins Unbekannte noch Kampf bedeutete, ein Kampf mit der Natur, gegen sich selbst und die Vorurteile anderer.

Per Olof Sundmans preisgekrönter Roman „Ingenieur Andrees Luftfahrt?, Benziger Verlag Zürich, 410 Seiten, DM 17,80.—) schildert die unheilvolle Ballonfahrt von 1897 zum Nordpol. Ein Versuch, der technisch zum Scheitern verurteilt war, aber aus ideellen, absurden Gründen in einer Diskrepanz von Idee und Wirklichkeit durchgeführt wurde. Spannende Tragik bis zum letzten Atemzug, ein psychologisch-historisches Meisterwerk, das „Helden“ zu Menschen macht.

Ein realeres, deshalb aber nicht weniger abenteuerliches Vorhaben schildert John L. Stephens, amerikanischer Reiseschriftsteller und Archäologe aus Passion, in „Reisen in Zentralamerika und Yucatan“ (Atlantis Verlag, 599 Seiten, 45 Illustrationen von Frederick Cather-wood. 2 Karten, sFr 28.—): Sein archäologisches Eindringen in die Maya-Kulturen Zentralamerikas, eine erregende Schilderung der politisch-soziologischen Wirrnisse um 1839, ein geschichtlicher Schlüssel zu einer vergangenen Welt voll der Rätsel.

Nicht zuletzt ein bekannter Dichter und zugleich Naturwissenschaftler auf Weltreise — ein Buch dessen Erfolg garantiert war: Adelbert von Chamissos „Reise um die Welt“ (Aus dem Tagebuch der Romanzof-fischen Entdeckungsexpedition

1815—1818, DVA Stuttgart, 88 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, DM 24.—). Die Schilderung einer Expedition, „deren Ziel es war, eine nordöstliche Durchfahrt durch das Insellabyrinth in den polaren Zonen Nordamerikas ausrindig zu machen“. Die Beschreibung irdischer Paradiese malt wieder das Bild einer versunkenen Welt, in der es noch an einigen Orten wirklichen Frieden — und vor allem Zufriedenheit — gab. Drei Denkmäler der Geschichte, die die schemenhafte Waage von Erfolg und Mißerfolg, deren Gewichte Glück, Wille und Schicksal sind, verbindet.

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