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Architekt des „Missing Link” zwischen Theorie und Praxis

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Mit Adolf Krischanitz ist ein Mann am Werk, der die Methode des fortschreitenden Dialogs zwischen Konzeption und Rezeption ins Zentrum seiner Arbeit gestellt hat.

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Mit Adolf Krischanitz ist ein Mann am Werk, der die Methode des fortschreitenden Dialogs zwischen Konzeption und Rezeption ins Zentrum seiner Arbeit gestellt hat.

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Das Format des Buches ist genauso eckig und ungewöhnlich wie die Architektur von Adolf Krischanitz. Er ist der erste einer Reihe österreichischer Architekten, denen der Schweizer Verlag Artemis eine vollständige Werkschau widmet.

Die Kunsthalle am Karlsplatz ist nur einer seiner meist in konservativeren Kreisen umstrittenen Bauten. Ihre elementare Form, die schreiende Farbgebung und die radikale städtebauliche Idee der Zugangsröhre deuten jedoch schon an, wo die Schwerpunkte in Krischanitz' beachtlichem Werk liegen: in der konsequenten Durchführung eines starken Gedankens.

Umfassend dokumentiert dieser Band die Arbeit eines noch lebenden Architekten, der im Stadtbild bereits deutliche Spuren hinterlassen hat: so wurde die Siedlung Pilotengasse in Wien Aspern schon beinahe zum Mekka für Architekturstudenten.

Doch nicht nur bereits Gebautes, auch Wettbewerbsentwürfe und Computersimulationen werden gezeigt. Die Farbgestaltung durch Oskar Putz ist aus Krischanitz' Werk kaum wegzudenken, selbst Möbelentwürfe wurden von ihm „eingefärbt”. Exakt dokumentiert belegen Publikationen und Werkschau, daß sich dieser Architekt nie auf den Bau alleine verlassen, sondern immer wieder auch Architektur in Worte und Thesen gegossen hat.

Von der kleinen Dimension des Möbels bis in den großen Maßstab des Städtebaus erstreckt sich der kreative Geist von Adolf

Krischanitz, mit Heinz Neumann sucht er beim Donaucity Masterplan nach einer „neuen Grammatik des Stadtraumes”. Lagepläne, Fotos, Schnitte und kurze begleitende Texte ermöglichen dem Leser, sich selbst eine Meinung zum Gebauten und Geplanten zu bilden.

„färbe im räum ist ein klassischer fall von dazwischen — niemals absolut, immer nur im bezug auf das umfeld bestimmbar, ständig changierend”, ist eine der programmatischen Aussagen des Architekten.

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