Sinai, die Landbrücke zwischen Afrika und Asien, ist seit Jahrtausenden Durchzugsgebiet für die verschiedensten Völker. Dennoch blieb das Land wesentlich stärker von den Naturkräften als von den Menschen geformt.
Karg und felsig bietet sich der Landkeil zwischen Afrika und Asien, zwischen Mittelmeer im Norden und Rotem Meer im Süden, zwischen Suezkanal im Westen und Golf von Akaba im Osten dem Besucher dar — und trägt doch den Mosesberg, das Katharinenkloster und die biblische „Wüste des Irrens“ auf seinem Rücken.
Bizarre Gesteinsformen entstanden in den Schluchten des Wadi Arada sowohl durch Winderosion, als auch durch Temperatur- und Wassererosion. Wo die Natur den Großteil des Jahres an Trockenheit leidet, haben doch plötzliche und heftige Wasserfluten den weichen Sandstein zu steilen Schloten und Felsdurchbrüchen, die imposanten zeitgenössischen Skulpturen gleichen, ausgeschliffen.
Die wunderbare Vielfalt an Leben, Kultur, Flora und Fauna und die ganze Farbenpracht Sinais und des Roten Meeres führen die Autoren dieses Bandes vor Augen. In herrlichen Fotografien wird der Blick auf die mannigfache Schönheit des bergigen und sandigen Landes und der schillernden Unterwasserwelt gerichtet. Da Autoren und Fotografen ident sind, entstand ein überaus stimmiges Werk, das durchaus als bibliophiles Kunstwerk anzusehen ist.
Als „Zaubengarten des Roten Meeres“ bezeichnet das Ehepaar Wolfgang und Rosel Jahn, das zehn Jahre lang Sinai und die umgebenden Meere erforscht hat, das Korallenriff von Ras Muhammad mit seinem exotischen Leben. Phantastisch muten die Stein- und Weichkoral len, Feuer- und Fächerkorallen, die Seeanemonen, der Maskenfalterfisch, der Sicherfleck-Kaiserfisch, der Eichhörnchenfisch, der Juwelenzackenbarsch und die Orangeflecken-Stachelmakrele an! Und diese Aufzählung könnte njan noch beliebig fortsetzen.
