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Kogelniks „Hangings ”

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Auf warenhausähnlichen Garderobenständern hängen Ausschneidefiguren aus bunter Plastikfolie. Man ist aber nicht in einem popigen Modegeschäft, sondern in der Wiener MAK-Galerie (Museum für angewandte Kunst), die den Zyklus „Hangings” der seit 1961 in New York lebenden Österreicherin Kiki Kogelnik zeigt.

Die Schablonen-Objekte bilden den Höhepunkt von Kogelniks Auseinandersetzung mit der amerikanischen Pop-Art. Ursprünglich entstanden die „Schnittbilder” durch das Abzeichnen und Ausschneiden der Konturen eines wirklichen Menschen -meist Künstler-Freunde. Die Papierausschnitte verwendete die Künstlerin zunächst als Schablonen für ihre Bilder. Mitte der sechziger Jahre haben sich die Schnittfiguren verselbständigt - sie wurden zu autonomen Kunstobjekten. Die farbigen Vinyl-skulpturen beeindrucken vor allem durch ihre Instabilität. Im Gegensatz zur freistehenden, klassischen Skulptur hängen sie in sich zusammengefallen auf Wäscheleinen oder Garderobenständern.

Besonders originell sind die etwa 80 reflektierenden Zeichnungen der Künstlerin zu den „Hangings” in Zusammenhang mit politisch relevanten Themen der siebziger Jahre. Auf einem Foto im Katalog zeigt sich Kogelnik mit einer riesigen Pappschere als komödiantische „Aufschneiderin” - mit ihren zeichentrickhaften Figuren schneidet Kogelnik humorvoll und zugleich tiefsinnig in die Haut-oberfläche unserer Konsumwelt. (Bis 19. Jänner 1997)

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