7115098-1996_12_18.jpg
Digital In Arbeit

Künstlerische Verpackung

Werbung
Werbung
Werbung

Seit drei Jahrzehnten sammelt der deutsche Industrielle Reinhold Wurth zeitgenössische Kunst und stellt sie in einem frei zugänglichen Haus auf dem Firmengelände in Künzelsau (Deutschland) aus. Künzel besitzt auch die bedeutendste Sammlung von Dokumenten, Plänen und Bildern zur Arbeit der Verpackungskünstler Jeanne-Claude und Christo. Nun zeigt das Kulturhaus Graz einen Teil dieser Dokumentation, deren einzelne Teile als selbständige Kunstobjekte gelten.

Einen ganzen Raum nimmt das Modell des „verpackten Reichstages" in Berlin (Juni 1995) ein, zusammen mit Fotos, Zeichnungen und Skizzen zu diesem Projekt. Der Besucher kann dabei den Prozeß der Gestaltwerdung dieser Verpackungsaktion nachvollziehen, um die jahrelang Kämpfe mit den Behörden ausgetragen worden sind.

Ein Video-Film zeigt den langen Weg von den Anfängen bis zum Ergebnis. Gezeigt werden auch Fotos und Bilder zum Projekt „Umbrellas", für das in Kalifornien und Japan tausend Sonnenschirme aufgestellt wurden. Ein ganz bescheidenes Objekt markiert den Anfang dieser kritischen Gegenwartsbetrachtung: zwei mit Sackleinwand verhüllte Verkehrszeichen.

Im Parterre des Kulturhauses entfaltet sich eine Wunderwelt der Moderne, bestens geeignet, um dem Betrachter den Zugang zu moderner Kunst zu erschließen. Nicht viele Werke sind ausgestellt, doch alle sind von höchster Qualität. Gerade durch die geringe Anzahl von Objekten wird der Rundgang durch die drei Räume zu einem lustvollen Erlebnis mit Bildern von Johannes Itten, einem Mobile von Alexander Calder, Metallarbeiten von Lun Tuchnowsky und eleganten Plastiken von Hans Arp.

(Bis 16. Mai)

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung