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Leben aus der Sonnensphäre

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Bis 20. November zeigt das Museum moderner Kunst in Passau frühe Zeichnungen von Joseph Beuys (1921- 1986), deren fahrige Striche oft den Eindruck des Unfertigen hinterlassen.

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Bis 20. November zeigt das Museum moderner Kunst in Passau frühe Zeichnungen von Joseph Beuys (1921- 1986), deren fahrige Striche oft den Eindruck des Unfertigen hinterlassen.

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Joseph Beuys: den einen ein Prophet, den andern ein Scharlatan. Das Museum moderner Kunst in Passau zeigt den wild umstrittenen Anreger und Aussteiger von einer wenig bekannten Seite. Die 55 Zeichnungen sind Leihgaben der weltweit größten Beuys-Sammlung.

Rund 4.000 Werke haben die Brüder van der Grinten in mehr als vier Jahrzehnten zusammengetragen. Das Schloß Moyland nahe Kleve, wo Beuys zwar nicht geboren wurde, aber daheim war, wird demnächst ihre Sammlung als Stiftung aufheh- men.

Die ausgestellten Blätter entstanden zwischen 1947 und 1957, also großteils während seines Studiums an der Kunstakademie in Düsseldorf. Beuys hat sich nie von diesen Früh werken distanziert: Sie sind eine Seite seiner vielseitigen Kunst.

Zeichnungen, in denen manchmal die zart angedeuteten Konturen kaum wahrnehmbar sind, als schimmerten sie durch eine Folie, die sie beinahe verbirgt: Oft muß man die Augen bemühen, um die Bilder lesen zu können, die Gestalten zu erkennen. geht. Inhalt seiner Kunst ist das unteilbare Dasein in der geschaffenen Welt. Der Hirsch trägt Sonne und Mond als Scheiben in seinem Geweih. In den Höhlen der Erde liegen Embryonen wie im Mutterschoß, und aus der Sonnensphäre fließt ihnen das Leben zu.

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