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In zwei Welten daheim

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DAS NELKENBEET. Späte und einige frühe Gedichte. Von Felix Braun. Bergland-Ver-lag, Wien. 101 Seiten, kartoniert. S 58.-.

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DAS NELKENBEET. Späte und einige frühe Gedichte. Von Felix Braun. Bergland-Ver-lag, Wien. 101 Seiten, kartoniert. S 58.-.

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In cier vom Bergland-Verlag, Wien, herausgegebenen Reihe „Neue Dichtung aus Österreich“ ist der Sonderband „Das Nelkenbeet“ erschienen, der erlesene Lyrik des mit den höchsten Ehrenzeichen und Staatspreisen ausgezeichneten Dichters Felix Braun enthält. So wechselvoll, dramatisch und mühselig der Lebensweg Felix Brauns in den gnadenlosen Jahren des Hitler-Regimes war, so ausgeglichen und verinnerlicht kehrte der Dichter nach leidvollen Erfahrungen in seine befreite Heimat zurück. Und nun blickt er „über den Zaun der Zeit“, wie es in dem Gedicht „Gespräch im Alter“ heißt. Er, dem ein gesegnetes Alter beschieden ist, fühlt sich schon dem Jenseits verbunden, ebenso verbunden wie dem Diesseits, das er als symbolhaftes Schattenbild des Ewigen erschaut. Deshalb ist Felix Braun in zwei Welten daheim,und dieses vom allzu Irdischen Losgelöstsein bestimmt den Grundakkord seiner späten Lyrik, ein Klang, der leise Wehmut mit dem lebendigen Wissen um die Allmacht der Liebe vereint. Aus der Fülle beglückender Lieder — ja, sie sind beglückend, weil sie so tröstlich sind, weil sie dem Tod den Stachel genommen haben — seien hervorgehoben „Erste und letzte Küsse“, „Totenfeier für die Versunkenen einer Flotte“, „Rudolf der Stifter“, ein weit ausholender und tief schürfender Prolog, gesprochen im Burgtheater zur Festfeier des 600jährigen Bestandes der Wiener Universität, ferner „Die Frau mit dem Höcker“ sowie die Gedichte „Gespräch im Himmel“ und „Die Wiederkunft“, hymnische Strophen, die den Erdenpilgern Erlösung und Verklärung verheißen.

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