Mätzchen alter Schule

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Auch seinen römischen Hauptstadt-Mikrokosmos verschont Gianni di Gregorio ("Das Festmahl im August") nicht vor den neuen Saiten, die in Italien aufgezogen werden sollen. Für den Beamten, in dessen Rolle er in der Komödie "Buoni a nulla" schlüpft, ist es mit dem Vorbeimogeln an Konflikten aus, als sein Pensionsantritt um drei Jahre verschoben und er an die Peripherie versetzt wird, wo er angeblich für sein Geld zu arbeiten hat. Weil die Kinder daheim nach seiner Wohnung gieren und selbst im Straßenverkehr der letzte Rest von Rücksicht dahin ist, entdeckt Gianni seine egoistische Ader - und blüht auf. Umso mehr kann er nicht mitansehen, wie sein gutmütiger Kollege Marco leidet, und nimmt ihn unter die Fittiche. Kurz und sperrig entlädt sich das Panoptikum menschlicher (Un-)Tiefen, das von den Figuren her ebenso eine gewisse Verwandtschaft zu Woody Allen in sich trägt wie die Mätzchen di Gregorios zu jenen von Jacques Tati. Meist wirkt die "alte Schule" hier aber nur angestaubt.

Buoni a nulla

I 2014. Regie: Gianni di Gregorio. Mit Gianni di Gregorio, Marco Marzocca. Filmladen. 87 Min.

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