NZZ: Schweizer Zeit(ungs)geschichte

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Friedemann Bartu würdigt in "Der Umbruch" die Institution "Neue Zürcher Zeitung" mit einem kritischen Porträt.

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Friedemann Bartu würdigt in "Der Umbruch" die Institution "Neue Zürcher Zeitung" mit einem kritischen Porträt.

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Sie ist publizistisch wie politisch eine Institution, die Neue Zürcher Zeitung. Und sie ist, wie alle Printmedien mit Tradition, in die Jahre gekommen.

Folgerichtig, dass Friedemann Bartus exzellentes „kritisches Porträt“ des deutschschweizerischen Zeitungsflaggschiffs mit „Der Umbruch“ übertitelt ist. Denn was sich zwischen der Jahrtausendwende und heute auf dem Printsektor getan hat, ist nichts anderes als eine Revolution: Die alten Geschäftsmodelle, insbesondere das Anzeigengeschäft, funktionieren heute nicht mehr, und kein Printmedium kann es sich leisten, nicht auch online präsent zu sein.

Die NZZ war einmal eine Institution, die Themen setzte und sich selbst genügen konnte, berichtet Autor Bartu, der 37 Jahre bei dieser Zeitung tätig war – davon 25 Jahre als Korrespondent. Wie der schmerzhafte Prozess von der „altehrwürdigen Tante“ zu einem modernen Medium vonstatten ging, beschreibt er spannend in seinem Buch.

Ob das alles zum guten Ende führt, ist längst noch nicht ausgemacht. – Daneben erweist sich, dass Zeitgeschichte auch Zeitungsgeschichte ist: Wer weiß heute noch, dass die NZZ einst fest mit der Freisinnig-Demokratischen Partei in der Schweiz verbandelt war? Auch der FDP geht es heute nicht wirklich gut.

Die rechtspopulistische SVP feiert ja schon lang Erfolge – und hatte, wie im Buch nachzulesen ist, schon fast einen Fuß in der NZZ drinnen…

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