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Der Marxismus dokumentarisch

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DER MARXISMUS. Seine Geschichte in Dokumenten. Von Iring Fetscher. Verier R. Piper & Co, München. Gebunden, 87 Seiten. DM 15.80.

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DER MARXISMUS. Seine Geschichte in Dokumenten. Von Iring Fetscher. Verier R. Piper & Co, München. Gebunden, 87 Seiten. DM 15.80.

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Iring Fetscher zählt heute zu den bedeutendsten Kennern des Marxismus und ist derzeit Inhaber des Lehrstuhles für Politische Wissenschaft an der Universität Frankfurt.

Das vorliegende umfangreiche Buch ist eine Zusammenfassung der im selben Verlag zwischen 1962 und 1965 erschienenen und in der „Furche” (40/1963 und 43/1965) ausführlich besprochenen Bände „Philosophie, Ideologie” (Bd. 1), „Ökonomie, Soziologie” (Bd. 2) und „Politik” (Bd. 3), ergänzt durch ein umfangreiches Personen- und Sachregister und eine Reihe von Texten, unter anderen aus Schriften von Bogda- now, Bebel, Kautsky und des heute zu Unrecht vergessenen Martow.

Wir halten die von Professor Fetscher neuerlich vorgelegte Dokumentensammlung für so wesentlich, daß es uns geboten scheint, zum zweitenmal auf das Werk hinzuweisen, dessen Vorzüge (die nun durch einen zusätzlich angefertigten Index noch mehr zur Geltung kommen) vor allem sind:

1. die Tatsache, daß der Marxismus in (ausgezeichnet kommentierten) Selbstzeugnissen zu Wort kommt und nicht als Theorie aus zweiter Hand angefooten wird;

2. vermittelt uns der Verfasser die Kenntnis des Schrifttums auch solcher Autoren, die, trotz ihrer Bedeutung für die orthodox-marxistischen Theorien, fast vergessen sind oder zu deren Werken kaum mehr ein Zugang möglich ist;

3. die Gliederung des Stoffes nach Sachgebieten, von „Religionskritik” bis zu „Sozialismus und Kommunismus”, ist für den praktischen Gebrauch des Buches außerordentlich bedeutsam;

4. die bibliographischen Anmerkungen und Hinweise einschließlich der wesentlichen Publikationen umfassen allein über 60 Seiten und verstärken die Bedeutung des Buches als Nachschlagewerk.

Die vorliegende Dokumentensammlung läßt erkennen, daß der Marxismus trotz der Bandbreite von differenten Interpretationen bis in das zweite Jahrzehnt unseres Jahrhunderts, das heißt bis zu seiner Konfrontation mit der Wirklichkeit von Gesellschaft und von administrierten Einzelmensch en, ein relativ geschlossenes Ideengebäude gewesen ist. Daher schließt der Verfasser seine Dokumentation im wesentlichen mit jener Periode ab, ab der es nicht mehr den Marxismus, sondern nur noch Marxismen gibt.

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