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Von Film zu Film verzichtet der Texaner Terrence Malick mehr auf eine lineare Handlung, verlässt sich zunehmend auf einen assoziativen Bilderfluss fragmentierter Szenen und ersetzt den Dialog durch inneren Monolog und Erzählerstimmen aus dem Off. Während er freilich im Meisterwerk "The Tree of Life" eine Familiengeschichte kühn mit der Evolution des Kosmos verknüpft, beschränkt sich "Knight of Cups" - der Titel bezieht sich auf eine Tarotkarte -auf die Sinnsuche des ausgebrannten Drehbuchautors Rick (Christian Bale) in der Partywelt Hollywoods.

Wie Sean Penn in "Tree of Life" streift Bale dabei an der menschenleeren Pazifikküste entlang, wie in dem Vorgängerfilm wird kalte Großstadtarchitektur majestätischen Wüstenbildern gegenüber gestellt. Auch hier gibt es eine übermächtige Vaterfigur (Brian Dennehy) sowie die Trauer über einen früh verstorbenen Bruder, und die Szenen einer idyllischen Kindheit sehen fast so aus, als ob bei "Tree of Life" ausgeschiedenes Material nun doch noch Verwendung fand.

Terence Malick dreht sich im Kreis

Grandios gefilmt ist das mit den gleitenden und kreisenden Kamerabewegungen von Emmanuel Lubezki, einem fließenden, Sog erzeugenden Schnitt und einer fulminanten Musik-und Tonmontage zweifellos. Doch so begeisternd einzelne Szenen auch sind, so unbefriedigt lässt Malicks siebter Film letztlich zurück, weil sich diese Sinnsuche wie Rick selbst bald im Kreis dreht.

Die an Paolo Sorrrentinos "La grande bellezza" erinnernde Vorführung des dekadenten Partylebens in der Filmmetropole erschöpft sich nach gewisser Zeit ebenso in Wiederholungen wie Ricks Kontakte zu mehreren Frauen (Cate Blanchett, Natalie Portman ) oder die Fahrten in die Wüste. Nervend und hohl wirken auf die Dauer auch die unterschiedlichen Erzählstimmen, weil dabei ausgesprochen redundant und phrasenhaft über Lebenssinn, Liebe, Freiheit und Leid philosophiert wird.

Knight of Cups

USA 2015. Regie: Terrence Malick. Mit Christian Bale, Cate Blanchett, Natalie Portman, Brian Dennehy, Imogen Poots, Constantin. 118 Min.

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