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"Die Liebe der Danae" bei den Salzburger Festspielen, einfühlsam dirigiert, mit einem hervorragenden Ensemble.

Die Liebe der Danae" von Richard Strauss ist mit Salzburg in einer Weise verbunden, die beinahe ebenso mythisch ist wie der Stoff, aus dem die Oper ist. Danae, die Tochter des vollkommen verschuldeten Königs Pollux von der Insel Eos, soll nach dem Wunsch des Vaters mit dem sagenhaft reichen König Midas verheiratet werden, um so den Staatshaushalt zu sanieren. Gott Jupiter aber hat längst ein Auge auf die stets abweisende Dame geworfen und schickt den als reichen König ausstaffierten Eseltreiber Midas als Brautwerber voraus.

Danae sieht sich in ihren Phantasien von Gold umgeben, als Goldregen kommt Jupiter über sie. In der Realität aber schenkt sie ihre Sympathie Midas, der von seinem Auftraggeber abrückt - wofür sich dieser seinerseits rächt und alles, was Midas berührt, zu Gold erstarren lässt. Das erste Opfer ist Danae, die sich für den wieder verarmten Midas entscheidet. Der schlaue Götterbote mengt sich ein und meint, vielleicht könnte doch die Armut Danaes Entschluss rückgängig machen. Nach kurzem Schwanken bleibt diese beim Nein und ihrem Bekenntnis zu Midas. Jupiter kehrt in seinen Götterhimmel zurück.

Die Idee zu der Geschichte stammt von Hugo von Hofmannsthal, nach dessen Tod schuf der Beamte Joseph Gregor das Libretto, ein sprachlich holperndes, ungelenkes Machwerk. Strauss hatte, das ist anzufügen, natürlich auch die aktuelle Finanzsituation der späten dreißiger Jahre im Blick, nicht nur den antiken Mythos. Allen Wirren jener Zeit zum Trotz gelang es dann dem Dirigenten Clemens Krauss, die für 1940 vorgesehene Premiere wenigstens bis zur Generalprobe zu treiben. 1952 wurde die Rudolf Hartmann-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen endlich uraufgeführt.

Es ist musikalischer Reichtum, den Strauss ausbreitet und der unter dem ebenso einfühlsamen wie pragmatischen Dirigenten Fabio Luisi zum Tragen kommt. Daran haben Franz Grundheber als (von der Stimme her) wahrhaft strahlender Jupiter, die für Strauss-Partien prädestinierte Sopranistin Deborah Voigt, Albert Bonnema als Midas und Torsten Kerl als Merkur an diesem zweiten Abend höchsten Anteil. Bleibt die Regie Günter Krämers im Bühnenbild von Gisbert Jäkel (Kostüme: Falk Bauer). Es ist selbstverständlich, dass heute in diesem heiteren Stück ironisiert, dem Zeitgeschmack von 1944 über 1952 bis 2002 entsprochen wird. Vor allem den Protagonisten, dem Dirigenten und der Staatskapelle Dresden galt schließlich der Beifall.

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