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Die Literatur und ihre Kritiker

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Vor zwei Jahren gründete Sabine Groenewold die neue Essayreihe „eva-Reden“. Beim inzwischen 14. Band handelt es sich um einen brisanten Text von Mario Vargas Llosa.

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Vor zwei Jahren gründete Sabine Groenewold die neue Essayreihe „eva-Reden“. Beim inzwischen 14. Band handelt es sich um einen brisanten Text von Mario Vargas Llosa.

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Fritz Helmut Fries kommentiert unter dem Motto „Der Sänger und der König“ die Caracas- Rede des 31jährigen Mario Vargas Llosa vom 11. August 1967 anläßlich der Entgegennahme des venezolanischen Romulo-Gallegos-Preises.

Anlaß zur vorliegenden Veröffentlichung war eine Konferenz auf der letztjährigen Leipziger Buchmesse, auf der eine Standortbestimmung der Literatur vorgenommen werden sollte, wobei aus dieser Rede zitiert wurde. Vargas Llosa sprach darin von der Gefahr gesellschaftlich angepaßter Autoren, die den Sinn für Literatur verlieren können, wenn sie ihre ureigene Aufgabe verkennen. Die Kernfrage in Zeiten wachsender Verstörung und florierender Betriebsamkeit lautet: „Was vermag die Literatur?“ Im telegenen Bann einer demokratischen Talkshowmentalität kann Literatur oder Kritik nicht an die Wurzeln der schöpferischen Fähigkeiten und der Kunst gelangen: „Die Literatur kann sterben, aber sie wird niemals konformistisch sein.“

Mario Vargas Llosa sieht ihre ursprüngliche Aufgabe im promethei- schen Element des Feuers, „indem sie den geistigen Stillstand, die Selbstgefälligkeit, die intellektuelle und moralische Erschlaffung der Menschen verhindert“. Die Literatur kann so den Unwillen gegenüber Mißständen, sozialen Ungerechtigkeiten oder Unmenschlichkeit wachhalten.

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