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Hörenswertes

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Wie gestaltet man eine Ausstellung über einen Komponisten - wenn er Arnold Schönberg heißt - ohne vergilbte Notenblätter in unmotivierten Schaukästen zu zeigen? Die Antwort lautet: audiovisuell und interaktiv. Eine Ausstellung zum Hören der Kunsthalle Wien im Museumsquartier (Halle A2): Der Resucher erhält am Eingang einen CD-Player und begibt sich auf einen Rundgang mit zwölf Hörstationen. Jedes dieser „teatrini”, ausgestattet mit Reproduktionen von Dokumenten, Fotografien und Partiturseiten, widmet sich einem bestimmten Aspekt aus dem Leben und Werk Schönbergs. Dem entsprechen Musikbeispiele sowie Erläuterungen des Sprechers auf der CD. Via CD-ROM kann man durch vier verschiedene „Galerien” wandern und sich Schönbergs Malereien oder seine oft recht skurrilen Erfindungen ansehen. Mittels Internet kann man mit dem Arnold Schönberg Archiv in Los Angeles kommunizieren oder sich die drei Videofilme zu Gemüte führen. Diese Ausstellung, die von Nuria und Lawrence Schoenberg organisiert wurde, wäre vermutlich im Sinne ihres Vaters gewesen, dessen reger Geist nie zur Ruhe kam und der davon überzeugt war, die Dinge stets verbessern zu können. Er erfand etwa ein vierseitiges Schachspiel und entwickelte ein Patent für eine Musikschreibmaschine. Jenen, deren musikalisches In -teresse wenig bis mäßig gut ausgebildet ist, beschert dieser akustische Rundgang sicherlich ein Erlebnis. Auf jeden Fall aber ist damit ein umfassendes Porträt einer äußerst vielseitigen Persönlichkeit und ihres geistigen Umfeldes gelungen. (Bis 20. Oktober).

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