Beauftragt für ein sehr heikles Thema

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Die Regierungsbeauftragte für die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern, Maria Schaumayer, plant - anders als bei der deutschen Lösung - drei Kategorien von Anspruchsberechtigten. Neben Sklaven- und Industriearbeitern sollen auch Landarbeiter gesondert berücksichtigt werden. Die Höhe der Entschädigung variiert von 105.000 bis 35.000 Schilling. Bei Landarbeitern soll der Betrag geringer sein. Die Hinzufügung einer dritten Kategorie von Entschädigten kommentierte Schaumayer letzte Woche als "humanitäre Geste". Noch im heurigen Jahr können die ersten Auszahlungen erfolgen. Als Stichtag für die Ansprüche ehemaliger Zwangsarbeiter nannte die Beauftragte den 15. Februar, den Tag ihrer offiziellen Beauftragung durch die Bundesregierung. Stirbt ein Anspruchsberechtigter nach diesem Tag, sind seine Erben anspruchsberechtigt.

Mit der Bestellung von Maria Schaumayer als Regierungsbeauftragte ist die österreichische Politik dem erfolgreichen Beispiel anderer Länder gefolgt. Zur Lösung des heiklen Themas Entschädigungszahlungen beauftragte die Regierung eine in der Öffentlichkeit mit hohem Ansehen ausgestattete Persönlichkeit.

Geboren wurde Schaumayer am 7. Oktober 1931 in Graz. Sie studierte Welthandel und Wirtschaftswissenschaften in Wien und Innsbruck. Nach Jahren im Bankengeschäft und als Wiener Stadträtin folgte im Jahr 1990 die aufsehenerregende Nominierung an die Spitze der Nationalbank. Schaumayer war die erste Frau in der Position der obersten Währungshüterin. Fünf Jahre lang war sie Nationalbankpräsidentin. Ihre Kompetenz wurde von allen Parteien und Gesprächspartnern im In- und Ausland hochgeschätzt. In den letzten Jahren widmete sie sich verstärkt Frauenanliegen. Innerhalb einer Stiftung und in Seminaren unterstützt sie Aktionen, die Frauen helfen, die Karrierebremse "Gläserne Decke" zu durchstoßen.

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