Management  - © Foto: Pixabay

Gut führen oder: "Leadership ohne Blabla"

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In einem ebenso persönlichen wie erhellenden Briefwechsel tauschen sich Christian Lagger und Clemens Sedmak darüber aus, was „Leadership ohne Blabla“ bedeutet.

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In einem ebenso persönlichen wie erhellenden Briefwechsel tauschen sich Christian Lagger und Clemens Sedmak darüber aus, was „Leadership ohne Blabla“ bedeutet.

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Es gibt schwierige Situationen. Und es gibt scheinbar aussichtslose. Jene, die Ernest Shackleton zu meistern hatte, gehört eher in die zweite Kategorie. Der britische Polarforscher war 1914 zur „Imperial Trans-Antarctic“-Expedition aufgebrochen. Akribisch hatte er sich vorbereitet und penibel seine Crew ausgewählt. Doch leider setzte sich das Expeditionsschiff, die „Endurance“, am 18. Jänner 1915 im Packeis des Weddellmeers fest, des größten der rund 14 Randmeere des Südlichen Ozeans am antarktischen Kontinent. Shack­le­ton befahl, das Schiff als Winterstation vorzubereiten, und hoffte auf den Frühling. Allerdings drückte das Eis so sehr auf das Schiff, dass Wasser einzudringen begann. Also gab man das Schiff auf, das schließlich am 21. November versank.

Monatelang hielt sich die Crew danach auf einer Eisscholle. Als diese zerbrach, befahl Shackleton seiner Mannschaft, sich in drei Rettungsboote zu retten. Man landete schließlich auf der Elefanteninsel in der Antarktis – nach knapp 500 Tagen endlich wieder fester Boden unter den Füßen. Doch weil die Insel keinen Lebensraum bot, begann Shackleton am 24. April 1916 mit fünf Begleitern – darunter der Schiffstischler, der offen und gern seine Autorität infrage stellte – auf dem stärksten Rettungsboot eine lebensgefährliche Reise zur Walstation von South Georgia, um Hilfe zu holen. Vorräte für vier Wochen hatte man geladen, würde man das Ziel nicht in dieser Zeit erreichen, wäre die Mission gescheitert. Doch tatsächlich landeten sie am unbewohnten Südufer von South Georgia – und erreichten nach weiteren 36 lebens­gefährlichen Stunden Fußmarsch am 20. Mai 2016 die Walstation. Am 30. August wurden schließlich auch jene 22 Männer, die auf der Elefanteninsel ausgeharrt hatten, gerettet.

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