Licht am Ende des Tunnels

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Nahtoderfahrungen: Tricks des Gehirns - oder Hinweise auf ein Leben nach dem Tod?

Herbert Haupt hat keine Angst mehr vor dem Tod: Seit er sich am 7. April 1981 - nach einem schweren Autounfall - "plötzlich selbst von oben gesehen" hat, ist ihm jede Panik vor dem Sterben fremd. Wie er berichten etwa 18 Prozent der Menschen, die klinisch tot waren, von Phänomenen, die der Wissenschaft Rätsel aufgeben. Sie schildern außerkörperliche Erfahrungen, erzählen von Tunnelerlebnissen, berichten von Lichtgestalten oder erinnern sich an eine Lebensrückschau. Weltweit sollen bereits rund 50 Millionen Menschen ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Während Neurophysiologen diese Phänomene als Trick bewerten, mit dem sich das Gehirn über sein eigenes Ende hinwegzutäuschen versucht, deuten sie viele Betroffene als Hinweis auf ein Leben nach dem Tod. Einer, der fest daran glaubt, ist der deutsche Sterbeforscher Bernard Jakoby. "Nachdem ich mich seit Jahren damit auseinandergesetzt habe, bin ich davon überzeugt, dass es ein Weiterleben nach dem Tod gibt", erklärt er. Jakoby sieht sich in der Nachfolge von Elisabeth Kübler-Ross, die sich in den siebziger Jahren intensiv mit Nahtoderfahrungen beschäftigt hat. Ihre Forschungen waren auch Inspirationsquelle für Raymond A. Moody, dessen Buch "Leben nach dem Tod" im Jahr 1975 Millionenauflagen erreichte. Doch Kübler-Ross ging noch weiter: So hat sie versucht, mit Hilfe von Channeling-Sessions und Kontaktaufnahmen mit Geistwesen Hinweise auf ein Leben im Jenseits zu finden. Esoterische Irrwege, die der Ärztin bis heute vorgehalten werden.

Wie beurteilen aber christliche Seelsorger Nahtoderfahrungen? "Ich halte sie nicht für religiöse Phänomene, wenngleich sie von Menschen religiös gedeutet werden können", meint der Wiener Sterbebegleiter und Jesuit Klaus Schweiggl. "Ich glaube aber auch, dass die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod für Christen keine Frage ist, die man wissenschaftlich beweisen kann." DH

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