… und die Sonne kreist um die Erde

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Wir haben die Wirtschaftskrise überwunden, eine neue Dynamik zeichnet sich ab. Die Verschuldungskrise einiger Länder in der Europäischen Union wird von den Staatenlenkern auf weitsichtige Weise bewältigt. Die Klimaerwärmung werden wir durch konsequentes Handeln in diesem Jahrhundert auf zwei Prozent begrenzen. Die Atomenergie brauchen wir, von einigen Altlasten abgesehen, noch zum Schutze der Umwelt. Peak Oil ist zwar ohnehin ein Mythos, aber allenfalls muss der Wirtschaftsminister die Benzinpreise niedrighalten.

Die EU kann nach wie vor als eine großartige Erfolgsgeschichte betrachtet werden. Periphere Länder müssen weiterhin als Mitglieder aufgenommen werden, damit sie an europäische Standards herangeführt werden. Sparkurse in den europäischen Staaten lösen einen wirtschaftlichen Abwärtsprozess aus, deshalb muss man weiter ankurbeln, auch unter Inkaufnahme von weiterer staatlicher Verschuldung. Die Banken haben Kompetenz bewiesen, deshalb muss man ihnen rasch wieder Vertrauen schenken. Die Pensionen sind für die nächsten Jahrzehnte gesichert. In Europa greift die Armut um sich. Österreich muss genfrei bleiben. Ein entschlossener Wachstumskurs wird uns einen deutlichen Wohlstandszuwachs bescheren. Das österreichische Bildungssystem ist eines der besten der Welt und kann anderen Ländern zur Nachahmung empfohlen werden. Ebenso die Universitätspolitik: Alles für alle, auf Exzellenzniveau, das soll uns einer nachmachen! Einer der Vorzüge dieses Landes ist die Freiheit von jeder Korruption, ein paar schwarze Schafe hat man erwischt. Die Wehrpflicht ist in Österreich in Stein gemeißelt. Wenn wir für die Griechen nicht zahlen, geht es uns viel besser. Grenzen dicht, Heimat den Heimischen!

Ach ja, um es nicht zu vergessen: Die Sonne kreist um die Erde.

* Der Autor ist Professor für Soziologie an der Universität Graz

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