Zwei Probleme: die örtliche Verteilung der Ärzte — Überalterung des Volkes
5. Wie viele Einwohner hat durchschnittlich ein Arzt zu betreuen?
Setzt man die Zahl der Aerzte zur Bevölkerung in Beziehung, so erhält man einen Ueberblick, wie viele Einwohner ein Arzt durchschnittlich zu betreuen hat. Daraus kann man dann Schlüsse auf die sozialen und hygienischen Verhältnisse sowie auf die Berufsaussichten für Aerzte ziehen. Für Oesterreich/ergibt sich folgendes Bild: •
Auf je einen Arzt entfielen Einwohner:
, 1934 1951
Wien* 480 380
Niederösterreich' 1520 1140
Oberösterreich 1580 830
Salzburg 1230 630
Steiermark 1160 720
Kärnten 1690 860
Tirol 920 500
Vorarlberg 1410 740
Burgenland 2300 1970
Oesterreich 920 630 ' Jeweiliger Gebietsstand.
Gegenüber 1934 ist eine erfreuliche Besserung in der ärztlichen Betreuung der Bevölkerung festzustellen, die jedoch nicht ohne Rückwirkungen auf die Berufsaussichten ist. Von größtem Interesse ist nun eine Darstellung des Verhältnisses Arzt—Einwohner in verschiedenen Ländern:
Einwohner pro Arzt5: Israel 1950 380
Oesterreich 1951 “ 630
Schweiz“ 1951 700
USA 1951 720
Westdeutschland7 1950 750
Neuseeland 1951 800
5 Quelle, soweit nicht gesondert angegeben: „Ü. N. Statistical Yearbook 1952.“
• Quelle: „Statistical Abstract of the United States 1952.“
7 Quelle: „Die Volkszählungsergebnisse vom 13. September 1950.“
In Ländern mit einem Mangel an Aerzten:
. Aethiopien 1950 150.000
Iran 1949 63.000
Pakistan 1948 34.000
Indonesien 1948 7.000 ...
Indien 1949 6.300
Aegypten 1949 5.000
Türkei 1951 3.200
Aus diesen Zahlen geht hervor, daß Oesterreich auf seine Fortschritte auf dem Gebiet der ärztlichen Betreuung seiner Bevölkerung mit Recht stolz sein kann und zu den fortgeschrittensten Ländern auf diesem Gebiet zählt. Allerdings scheinen die Berufsaussichten nicht sehr günstig, wenn auch die örtliche Verteilung der Aerzte noch viel zu wünschen übrig läßt. Ein weiterer Faktor, der bei der Beurteilung des Bedarfes an Aerzten in Rechnung gestellt werden muß, ist die zunehmende Ueberalterung unseres Volkes. Alter und Krankheit stehen in enger Beziehung zueinander und mit zunehmendem Alter nimmt die Krankheitsgefährdung zu. Für eine Abschätzung der Berufsaussichten sind diese Unterlagen unentbehrlich, und es wäre wünschenswert, daß die zuständigen Stellen an Hand des umfangreichen Zahlenmaterials geeignete Maßnahmen treffen, die vor allem eine gleichmäßige Betreuung der österreichischen Bevölkerung in allen Bundesländern sichern.