Das Ncgerproblem in den USA, das ja noch immer höchst lebendig ist, wird von dem amerikanischen Erfolgsautor Caldwell auf doppelte Art in Schwarz und Weiß dargestellt: Die Mulatten und Neger sind nur arm und anständig, die Weißen, mit einer nebensächlichen Ausnahme, nur mächtig und gemein. Die Handlung setzt sich aus einer Reihe m sich geschlossener Episoden zusammen. Das Buch ist blendend geschrieben, ein Musterbeispiel der Gattung, die man „Reißer“ nennt.
Stärker als das Leid. Von Perry B u r g e s s. Aus dem Amerikanischen. Paul-Zsolnay-Verlag, Hamburg-Wien. 362 Seiten mit 7 Kunstdruckbildern.
Ungemein überzeugend erzählt Perry Burgess.von seinem selbstlosen Lebenswerk, dem Kampf gegen den Aussatz, eine Geißel der Menschheit. Ein umfangreicher, schlicht und fesselnd geschriebener Bericht voll bezwingendem Ernst, voll Wissen und Erfahrung, mit tiefem Einblick in eine Welt, in der das Grauen durch Menschenliebe überwunden wird.
Des Lebens goldner Baum. Roman. Von Jon G o d d e n. Aus dem Englischen. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien. 3 87 Seiten.
Ein katholischer Angloinder, erbitterter Feind der qualvollen Uebervölkerung Kalkuttas, Feind allen neuen Lebens, wird durch die schlichte Menschlichkeit seiner kindlichen jungen Frau zur Bejahung der Vaterschaft bekehrt. Gut gesehen und gut durchgeführt ist dieses Grundproblem mit der wichtigen Nebenfigur des freundschaftlich besorgten katholischen Priesters, ausgezeichnet die Schilderung des grauen und bunten Lebens der Stadt, zeitnah die Behandlung der ans Weltpolitische grenzenden Fragen.
