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Hans Weigand in der Albertina: Zwischen Idylle und Apokalypse

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Hans Weigands Darstellungen gescheiterter Visionen von Freiheit – oft in Person eines fallenden Surfers – sind aktuell in der Albertina zu sehen.

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Hans Weigands Darstellungen gescheiterter Visionen von Freiheit – oft in Person eines fallenden Surfers – sind aktuell in der Albertina zu sehen.

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Ein in die Wellen stürzender Surfer. Sich auftürmende Wassermassen, die zu bedrohlichen Wellenbergen werden. Leere Landschaften, die nur scheinbar paradiesisch sind: Dystopie und enttäuschte Hoffnungen auf Freiheit durchziehen das Werk von Hans Weigand. Wenn die Albertina dem heimischen Künstler eine Ausstellung mit 31 Werken widmet, prallen Vergangenheit und Gegenwart in den Motiven, aber auch im Stil aufeinander.

Denn Weigand arbeitet mit der althergebrachten Technik des Holzschnitts und spielt gleichzeitig in seinen Werken gerne auf Musik wie Psychedelic Rock, Psychedelic Pop und Punk an. Nicht umsonst heißt die Ausstellung „Rider in the Storm“ – wer hier eine Verbindung mit einem Hit von The Doors vermutet, liegt richtig. Zahlreiche Arbeiten Weigands sind nach Liedern dieser Band oder von The Clash benannt. Es sind Werke, die Risiko atmen – ob es nun um einen Surfer geht, der nur scheinbar der Naturgewalt trotzt, aber auf der Jagd nach der perfekten Welle in einen Strudel gerät und dessen Traum von der Unabhängigkeit jäh scheitert. Der sich also, wie Kuratorin Constanze Malissa betont, „in die Freiheit stürzt, aber dem Untergange geweiht ist“. Oder ob Landschaften gezeigt werden, die nur scheinbar paradiesisch sind, hinter denen sich aber in Wahrheit Orte verbergen, an denen nach dem Zweiten Weltkrieg Kernwaffentests stattfanden. Durch die hochgradige Verstrahlung wird das vermeintliche Surferparadies, das Weigand zeigt, zu einer katastrophalen Szenerie, in der weder Tier noch Mensch auf Dauer leben können.

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