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Neue Klänge, grünes Licht

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Im Salzmagazin von Hall in Tirol präsentiert der Innsbrucker Medienkunstverein TRANSIT multimediale Installationen mit dem Titel ZEITGLEICH.

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Im Salzmagazin von Hall in Tirol präsentiert der Innsbrucker Medienkunstverein TRANSIT multimediale Installationen mit dem Titel ZEITGLEICH.

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In der mittelalterlichen Stadt Hall in Tirol, nur wenige Kilometer von Innsbruck entfernt, wurden unter der einfühlsamen Kuratierung von Heidi Grundmann 18 internationale Medienkünstler vereint, die im ehemaligen Salzmagazin, einem architektonisch wie sozialgeschichtlich äußerst interessanten Bau, neueste Arbeiten zeigen.

In der ersten riesigen Halle mit vom Salz zerfressenen Säulen umspült Bill Fontana mit einer dreizoni- gen simultanen Klangskulptur den Besucher: musikalische Interpretationen früherer Gesteinsvibrationen, Klänge aus dem Mittelmeer, die daran gemahnen, daß dieses einst die Haller Landschaft überflutete, und eine akustische Installation in wunderschönen alten hölzernen Soleleitungen. Robert Adrian X legte einen Kellerraum mit 100 grünen Neonröhren aus und läßt in Intervallen ein Kriegsflugzeug mit Höllenlärm niederstürzen.

John Blake zeigt in einem nachtschwarzen Raum eine Dia-Installati- on mit Sound, die den Titel „LUXOR II“ trägt - und eigentlich eine schreitende Wand simuliert. Die junge österreichische Künstlergruppe Sodomka/Breindl/Math hat sich von der mittelalterlichen Bilderzählung inspirieren lassen: Lichtprojektiönen von Engeln und Teufeln rasen durch die schwarze Mauer.

Lawrence Weiner, fasziniert von den skulpturalen Möglichkeiten der Sprache, bringt den Turm der Anla ge „TO THE POINT“.

Gerfried Stocker und Horst Hört- ner laden den Ausstellungsbesucher dazu ein, über einen Computer eine Botschaft an einen mit zwei Wimpeln ausgestatteten Roboter auf dem 2.264 Meter hohen Patscherkofel zu senden, der diese sodann in das internationale Flaggenalphabet übersetzt und mit „WINKE WINKE“ zurück ins Tal wirft. In unterschiedlichster, oft experimenteller Weise nutzen die Künstler die verschiedenen Möglichkeiten der Zeitgleichheit moderner Medien, um ihre Ideen zum Ausdruck zu bringen.

Zeitgleich arbeiten auch traditionelle Steinbildhauer an imposanten Serpentinblöcken neben der Halle, die man aus einem Osttiröler S'tein- bfuch auf eine ari das Salinengelände angrenzende Wiese transportiert hat.

Der Wunsch nach einer permanenten „Kunsthalle Tirol“ steht wohl sehr deutlich hinter all diesen Bemühungen.

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