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Fernand Leger zum Gedächtnis

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Vor dreieinhalb Jahren starb Fernand Leger, der Nestor der modernen Graphik. Er iVar einer jener Formgestalter großen Stils, die die Malerei des zwanzigsten Jahrhunderts repräsentieren. Seine rustikale, bäuerlich vitale, in der Schule der kubistischen Analyse geprägte, wenn auch durchaüs eigenständig auf die Reduzierung und „Säuberung“ von aller zufälligen Formvariation abzielende Handschrift zeichnete sich unauslöschlich in die Kunstgeschichte ein: In die „Grande histoire" der Tektonik und Objektivierung. Die Albertina zeigt eine überaus verdienstvolle Ausstellung seines Nachlasses: 74 Zeichnungen, Gouachen und Lithographien vermitteln einen äußerst instruktiven Rückblick in eine in hellen lebensfreudigen Farben leuchtende Welt der Fläche und Mechanik und das Kraftfeld einer, anfänglich im konstrastischen Stilleben, später ins große, kräftige Detail projizierten Monumentalität des kleinen Alltagsobjekts. Das älteste Blatt, die Federzeichnung eines weiblichen Aktes, ist aus dem Jahre 1909, das jüngste, eine farbige Lithographie („Der Sessel“) stammt aus der letzten Schaffensperiode, aus dem Jahre 1955: dem Todesjahr des vierundsiebzig- jährigen Künstlers. Zwischen diesen beiden Werken liegt, einem gespannten Bogen gleich, die schöpferische Erwiderung einer harten, klaren, zuweilen heiteren. stets optimistischen, von einer, herben Lebendigkeit durchglühten Kompositionstechnik. Die Kollektivschau wird durch eine Auswahl von Blättern ergänzt (Eigentum der Albertina), die den Kreis der Künstler um Leger illustrieren: Lithos und Radierungen von Alexander Archipenko, Robert Delaunay, Juan Gris, Le Corbusier, Amadeo Modigliani und eine umfangreiche Kollektion Pablo Picassos.

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