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„All the Beauty and the Bloodshed“: Oxycodon als Mäzenmittel

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Im Dokumentarfilm über Fotografin Nan Goldin legt sich Laura Poitras einmal mehr mit den Sacklers an.

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Im Dokumentarfilm über Fotografin Nan Goldin legt sich Laura Poitras einmal mehr mit den Sacklers an.

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Eine Fotoarbeit des außerordentlichen Fotografen Duane Michals heißt „This photograph is my proof“ („Dieses Bild ist mein Beweis“). Darauf ist ein Paar zu sehen, das auf einem Bettrand sitzt, darunter handschriftliche Zeilen: „Es gab diesen Nachmittag. So war es. Sie hat mich geliebt. Seht doch selbst!“

In Laura Poitras’ Film „All the Beauty and the Bloodshed“, einem kongenialen Porträt der großen Fotokünstlerin Nan Goldin, wird man an diese drängende Wichtigkeit erinnert, sich der eigenen Deutungshoheit nicht entmächtigen zu lassen. Goldin hat erfahren, wie Konformitätszwang ihre queere Schwester Barbara in den frühen 1960ern in den Selbstmord stürzte. Immer wieder war Barbara wegen „rebellischen Verhaltens“ in verschiedene Institutionen „weggesperrt“ worden. In Poitras’ Film beschreibt Goldin die Essenz ihres eigenen Seins und Wirkens, die Rebellion Barbaras weiterzuführen: „In unserer Gesellschaft werden die falschen Dinge unterdrückt. Man wächst auf, indem man ständig hört: Das ist nicht passiert. Das hast du nicht gesehen. Das hast du nicht gehört. So ist es nicht. Wie soll man dann lernen, sich selbst zu vertrauen? Und wie soll man dann in der Lage sein, aufzustehen und zu sagen: Doch, das war so, doch, das ist passiert, doch das habe ich gesehen? Das ist der Grund, warum ich fotografiere.“

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