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Das alltägliche Leben

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Prosaskizzen sind es, in denen Sarah Kirsch in ihrem neuen Band einen Einblick in ihr Leben als Schriftstellerin gewährt. So darf der Leser mit ihr nicht nur ein Jahr verbringen, das Jahr des Golfkriegs, er darf sie ebenso auf die Schafweide begleiten wie bei der Entstehung ihres Gedichtbands „Erlkönigs Tochter“ dabeisein. „Um vom Sturm etwas zu begreifen oder gar vermitteln zu können, muß man an der Grenze zwischen Wasser und Land angestammt sein, dort wo er sich auf die Welt wirft, frisch und ungebrochen direkt aus dem Äther“. Und dort siedelt Sarah Kirsch ihre Beobachtungen an; Schafe, Hunde und Katzen lassen die Idylle auch als solche erscheinen, während die Nachricht aus dem h^ihen Osten über den Äther hereinbricht, während sie sich ihren „Koffie“ holt, ist eine US-Flotte nach Saudi-Arabien unterwegs. „Erdeben und Vulkane“ heißt es da zu Beginn, „Der Ätna speit“ am Ende des Buches. Kirsch gelingt es, Alltag und Dichtung, Dichtung und Wahrheit, zu einem fast romanhaft anmutenden und hermetischen Text zu verflechten.

DAS SIMPLE LEBEN

Fon Sarah Kirsch Deutsche Ferlags-Anstalt, Stuttgart 1994.

99 Seiten, öS 203,-.

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