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„Der Hochzeitsschneider von Athen“: Anpassung statt Tradition

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Die Regisseurin Sonia Liza Kenterman setzt in ihrem Langfilmdebüt weniger auf Worte als auf eine unaufgeregte Erzählweise und eine präzise Bildsprache.

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Die Regisseurin Sonia Liza Kenterman setzt in ihrem Langfilmdebüt weniger auf Worte als auf eine unaufgeregte Erzählweise und eine präzise Bildsprache.

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Weil sich im krisengeschüttelten Griechenland niemand mehr einen Maßanzug leisten kann, sieht sich ein 50-jähriger Herrenschneider (Dimitris Imellos) gezwungen, sich umzustellen. Unterstützt von seiner Nachbarin, beginnt er, preisgünstige Hochzeitskleider zu nähen und diese auf dem Markt zu verkaufen.

Klein ist die Geschichte von Sonia Liza Kentermans Langfilmdebüt, besticht aber durch den genauen Blick für Details und den in seinem Stoizismus an „Stoneface“ Buster Keaton erinnernden Hauptdarsteller Imellos. Spürbar macht die Deutschgriechin in der ausführlichen Schilderung der Arbeit des Schneiders seine Leidenschaft und Liebe für seine Arbeit und feiert damit das alte, vom Aussterben bedrohte Handwerk insgesamt, zeigt aber auch die prekären wirtschaftlichen Verhältnisse vieler griechischer Kleinbürger.

Weniger auf Worte als vielmehr auf unaufgeregte Erzählweise und präzise Bildsprache setzt Kenterman und entwickelt immer wieder warmherzigen Humor, in dem das Mitgefühl mit den kleinen Leuten stets spürbar ist.

Der Autor ist freier Filmjournalist.

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